Der Exodus deutscher Jockeys geht weiter. Winterrennen in Deutschland – das Hauptproblem dürfte in Kürze die Besetzung der Prüfungen mit guten Jockeys sein. Denn wer nicht gerade in Urlaub ist, steigt im Ausland in den Sattel. Zumindest vergrößert sich die Riege der international tätigen Sattelkünstler immer mehr.
Nach Peter Braem (Singapur), Torsten Mundry (Hong Kong), Alessandro Schikora und Andreas Helfenbein (beide Macao) sowie Champion Andreas Suborics (Japan) darf sich ein weiterer Jockey über ein Top-Engagement freuen.
Filip Minarik wird nach Singapur gehen, auf dem Kranji-Kurs in der asiatischen Metropole (rund 12 Flugstunden von Deutschland entfernt) ins Geschehen eingreifen.
Der am Asterblüte-Stall bei Peter Schiergen beschäftigte Reiter: ‚Ich habe mich schon vor einiger Zeit darum beworben. Clubjockey-Lizenzen werden allerdings derzeit nicht mehr vergeben, ich habe stattdessen eine Lizenz als Freelancer erhalten, muss also für alle Kosten selbst aufkommen.‘
Und Minarik (Foto) weiter: ‚Vom 1. Dezember bis 1. März werde ich in Singapur sein. Es wird sicher nicht einfach, auch Peter Braem hat sogar als Clubjockey bisher nur sechs Rennen gewonnen. Man muss aber auch einmal Geld investieren. Es ist ein Privileg, gegen die Spitzenleute dort reiten zu dürfen.
Ich hatte ein gutes Jahr, mache jetzt keinen Urlaub, bin vor allem Herrn Schmanns vom Direktorium, der einige Faxe für mich auf den Weg gebracht hat, und meinem Trainer, der mir für diese Zeit freigegeben hat, sehr dankbar.‘
Sechs Jockeys bekamen die Freelancer-Lizenz für Singapur, neben Filip Minarik handelt es sich um solche Größen wie Darryl Holland, der Spanier Oscar Urbina, der Hong Kong-Chinese Shane Dye, der Franzose Miguel Blancpain und der Südafrikaner Jeff Lloyd.