Das Deutsche Derby ist ein Schütz-Rennen. Das ist so. Bestätigt wurde das auch in der 134. Auflage des Mega-Events in Horn. Die Plätze 1, 3, 4 und 5 gingen nach Weidenpesch. Einzig und allein Trainerlady Erika Mäder schaffte es mit ihrem Ranson O’War, die Schütz-Pferde zu fordern. Alle anderen waren chancenlos. Maßlos.
Andreas Schütz und Dai Jin waren die Helden von Horn. Nach 2:33,47 Minuten war der Peintre Celebre-Sohn in die Fußstapfen seines Vaters getreten, der bereits das französische Pendant des wichtigsten Rennen für Dreijährige gewonnen hatte.
„Ich bin sprachlos und kann dieses Ergebnis kaum fassen. Es ist unglaublich, dass fast alle meine Pferde eine so gute Vorstellung gezeigt haben“, so Schütz nach seinem vierten Titel in der Hansestadt. Nach Robertico, Samum und Next Desert hatte es nun auch Dai Jin (61:10) geschafft.
Für diesen könnte es jetzt in eine kleine Sommerpause gehen. Der Trainer dazu: „Dai Jin kommt erst einmal nach Hause und dann werden wir weiter sehen. Es ist gut möglich, dass er bis zum Großen Preis von Baden pausiert. Danach ist auch der Prix de l`Arc de Triomphe sicher eine Möglichkeit.“
Schütz selbst hatte das Rennen wie üblich in der Jockeystube verfolgt, glaubte Anfangs der Geraden an einen Erfolg von Storm Trooper. „Als Dai Jin gegenüber die Position verloren hat, war ich ein wenig besorgt. Im Schlussbogen hatte ich Next Gina im Auge. Als Storm Trooper dann angegriffen hat, dachte ich, er könnte gewinnen.“
Doch dann kam Dai Jin. Aber wie. „Er zeigt in der Morgenarbeit nicht ganz so viel. Was ihn aber einfach auszeichnet ist sein Kämpferherz und seine so professionelle Einstellung zum Rennen“, charakterisiert Schütz den Werner Heinz-Crack.
Auch in der Niederlage wusste Storm Trooper zu gefallen, zeigte nach der Union-Pleite wieder sein wahres Gesicht. „Wenn ich ehrlich bin, dachte ich im Einlauf ich würde gewinnen. Storm Trooper ist sehr gut gelaufen und hat mich nicht enttäuscht“, so Andreas Suborics über den Drittplatzierten des Blauen Bandes, der wie Dai Jin den Großen Preis von Baden ansteuern wird.
Wo Next Gina, der der Weg am Ende ein wenig weit erschien, als nächstes den Wittekindshof-Dress trägt, wusste Schütz unmittelbar nach dem Rennen noch nicht zu berichten. Der Derby-Star zu der Next Desert-Schwester: „Vielleicht gehen wir mit ihr auf eine kürzere Distanz zurück. Wo das sein wird, weiß ich jetzt aber noch nicht.“