Er hat der ersten Phase der Sandbahn-Saison seinen Stempel so richtig aufgedrückt – der Kölner Trainer Andreas Löwe agierte mit nur wenigen Startern ausgesprochen er-folgreich. Nach dem 900. Erfolg seiner Karriere ließ es der Coach etwas ruhiger angehen, gönnte den Pferden eine kleine Verschnaupause. Doch am Sonntag greift er wieder an, bietet in Dortmund einen Dirt-Crack auf.
Jedenfalls scheint Stall Top-Dreis Orfisio (Foto mit seinem Trainer), vor drei Jahren Sieger im Großen Radeberger-Pilsner-Preis und einer der Mitfavoriten im BMW Deutschen Derby, wieder richtig Anschluss an seine Bestform gefunden zu haben.
Nach einer deutlichen Niederlage gegen Blueberry Forest, der sich zuletzt wieder imponierend in Szene setzte, drehte er anschließend den Spieß um. Und das in einer Art und Weise, die für Aufsehen sorgte. Verlockend wirkt die Aufgabe am Sonntag in Wambel, denn im Ganero-Rennen (3200 Euro-Altersgewichtsrennen über 1950 Meter) trifft er unter Adrie de Vries doch kaum einen Konkurrenten, der ihm das Wasser reichen kann. Vor einer Woche musste ein geplanter Start ausfallen, da das Rennen nicht zustande kam.
Allenfalls Pardus, ehemaliges Gruppepferd des Stalles Königsforst, das nach einer schwerwiegenden Verletzung zuletzt schon verbessert wirkte, ist als Konkurrent für den Sieg anzusehen. Jean-Pierre Carvalho reitet den von Mario Hofer vorbereiteten Neunjährigen, der sich auch schon mit gutem Erfolg auf der Hindernisbahn versuchte.
Lathyrus (Annika Rosenbaum) scheiterte vor einer Woche nur an dem Seriensieger Cliffhanger, könnte die Dreierwette komplettieren. Viele andere Pferde sind auf der Suche nach einer Handicap-Marke oder müssen nach Klasse etwas zurückstehen.
Relativ viel Geld zu verdienen gibt es im Ausgleich III, nachdem der Preis der Sandbahnspezialisten von einem Handicap II in diese Kategorie umfunktioniert wurde. Leider lassen die Trainer den Veranstalter hier doch ziemlich hängen, denn gerade einmal sechs Kandidaten werden an der 1950-Meter-Marke in die Boxen einrücken.
Wahrscheinlich wird auch Pereira-Hengst Simone Boccanegra hier sein Sandbahn-Debut geben. Die Aufgabe sieht um einiges einfacher aus als am Vortag in Neuss. Mit Norman Richter, dem derzeit führenden Sandbahn-Jockey könnte der Vertreter des Championstalles von Andreas Schütz auch auf diesem Untergrund seine weiße Weste verteidigen.
Gerne hätte man sich mehr Starter für die neun Prüfungen gewünscht, doch der Wintereinbruch scheint sich nun so richtig bemerkbar zu machen. Über sechs bis sieben Pferde kommt man häufig nicht hinaus.
Allerdings: Die Wetter bekommen im fünften Rennen (hier präsentiert sich mit zwölf Teilnehmern das stärkste Feld) ein Schmankerl serviert: 5.116,21 Euro locken als Jackpot in der Viererwette. Grund genug, einmal nach Herzenslust zu kombinieren. Erneut ist der Eintritt in Wambel (erster Start um 14 Uhr) frei, kostet der Zugang zu den beheizten Glastribünen zwei Euro.