Peter Schiergen musste vor wenigen Tagen eine schwierige Frage lösen – auf welcher Bahn bin ich am Sonntag? Guadalupe im Prix Vermeille in Longchamp am Start, Soldier Hollow als heißer Favorit im Düsseldorfer Junioren-Preis und Walzerkoenigin in Frankfurt die Top-Chance im Gruppe II-Rennen – der Asterblüte-Coach hatte die Wahl.
Schiergen entschied sich für den Ernst & Young Euro-Cup in Niederrad, brauchte seine ‚Orts-Wahl‘ nicht zu bereuen. Denn es war schon fraglos imponierend, wie Walzerkoenigin ihre Gegner beherrschte, förmlich austanzte, als Filip Minarik sie nach einem perfekten Rennverlauf bei sonniger 16 Grad-Kulisse Mitte der Geraden entscheidend nach vorne brachte.
Der Schlenderhanerin (Gestütsleiter Gebhard Apelt weilte ebenfalls vor Ort) löste sich locker von kämpfenden Gegnern. Rennkommentator Pan Krischbin konnte Walzerkoenigin (33:10) bereits weit vor der Linie feiern, denn weder der lange führende, enorm geförderte Diamante, noch der großartig gesteigerte Dictum kamen an sie heran.
Leicht mit anderthalb Längen Vorsprung wanderte die Frankfurt-Prüfung an Walzerkoenigin, die nun so richtig angreifen soll. ‚Wenn sie alles gut übersteht, gehen wir in drei Wochen in den Prix de l´Opera. Sie ist schon ein Ausnahmepferd‘, berichtete Schiergen.
Diamante kam Mitte der Geraden Dictum ziemlich in die Quere, was zu einigen Irritationen führte, auch Near Honor und Gorlor hatten wenig Glück im Finish. Die Rennleitung setzte Dictum auf Platz zwei und somit vor Diamante.
Ziemlich wenig sah man von der überraschend sogar favorisierten Saldenschwinge (Sechste). ‚Wir hatten ein Super-Rennen, aber sie lief blass‘, sagte Andrasch Starke. Möglicherweise spielte hier der abgetrocknete Boden eine negative Rolle.
Enttäuschung auch im Lager von Art Antique. ‚Sie lag viel zu weit aus dem Rennen‘, bedauerte Horst Steinmetz.