Ein rein deutsches ‚Lotteriespiel‘ am Sonntag in Frankfurt

Temperaturen von weit über 30 Grad, Hochsommer in Deutschland. Eine wahre Hitzeschlacht. Was in dem verregneten Sommer 2004 wie ein Märchen aus 1001 Nacht klingt, war vor zwölf Monaten Realität. Denn beim Lotto-Hessen-Pokal herrschte eine schweißtreibende Witterung. Bedingungen, die der von Dr. Andreas Bolte trainierte Picotee liebte.

Am Sonntag wird bei vermutlich angenehmen Celsius-Graden, aber sicher nicht so abgetrockneter Bahn wie damals der Nachfolger am Main gesucht, wenn die Neuauflage des mit 55.000 Euro dotierten Gruppe III-Rennens über die Zwei-Kilometer-Strecke ansteht.

Acht Kandidaten werden diesmal in die „Lotto“-Boxen einrücken. Es wird ein rein deutsches „Lotteriespiel“, denn die englischen Gäste Big Bad Bob und Scotts View wurden in den letzten Tagen noch aus dem Aufgebot genommen, auch die zweimal klassisch platzierte La Ina wird nicht mit von der Partie sein.

Ausgesprochen offen präsentiert sich die Prüfung. Einzige Repräsentantin des Derby-Jahrgangs ist die Spangler-Stute Lotta, die das deutsche Publikum bislang nur vom Hörensagen kennt. Norman Richter bringt 50 Kilo in den Sattel. Der altersbedingte Gewichtsvorteil ist sicher nicht zu unterschätzen.

Alle schlagen kann der Park Wiedinger Soldier Hollow (Andreas Suborics). Eine starke aktuelle Referenz und große Stallform von Coach Uwe Ostmann bringt Anolitas (Foto, Ian Ferguson) mit, denn der Auenqueller scheint seinen Weg nach oben immer noch nicht abgeschlossen zu haben.

Nur an dem Engländer Tahreeb scheiterte er im Großen Preis der Dortmunder Wirtschaft, blieb aber vor der Vorjahresfünften Morbidezza (Lennart Hammer-Hansen), die sich auf der diesmal 250 Meter längeren Strecke mit ihrem gefürchteten Speed aber wesentlich wohler fühlen könnte und durchaus einen Heimsieg markieren könnte.

Dieses Ziel strebt zudem Winning Dash (Terry Hellier) an, der nach dem Pflichtsieg in Krefeld auf idealer Strecke weit vorne möglich ist. Frühtau (Martin O´Reilly) hielt sich zuletzt auch im deutlich stärker besetzten Idee Hansa-Preis in Hamburg gegen Rotteck & Co. nicht übel, landete aber noch einen Rang hinter Near Honor (Jozef Bojko), ein Spezialist für durchlässiges Geläuf und alter Bekannter auf dieser Bahn. 2002 wurde er bereits Dritter in diesem Rennen.

Willingly (Karoly Kerekes) wurde bei seiner Rückkehr auf Gruppe-Ebene gestoppt. Gezeigt wird das Rennen auf HR 3 im „Sportkalender“ ab 21.55 Uhr.

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