Es ist am Sonntag das Saisonfinale in Grafenberg, an die Zeiten, als dort noch zu Silvester Rennen abgehalten wurden, können sich nur noch die Altvorderen erinnern. Das Jahr endet noch einmal mit einem zugkräftigen Hauptereignis, dem Großen Preis der WestLB, einer höchst offenen 1700-Meter-Prüfung, ein Vergleich um 55 000 Euro zwischen dreijährigen und älteren Meilern.
Drei Pferde vertreten die jüngeren Semester. Quadrupa ist den lokalen Rennbahnbesuchern natürlich bestens bekannt, denn sie war im Frühjahr im klassischen Henkel-Rennen nur von einer gewissen Anna Monda geschlagen. Was die wirklich kann, das hat man spätestens am vorletzten Samstag in der Europa-Meile der Landeshauptstadt gesehen.
Als Jockey hat sich Trainer Christian von der Recke die Dienste des aktuell wohl besten französischen Nachwuchsmannes gesichert: Johan Victoire, 20, der bei Andre Fabre lernt, und für den Weilerswister Trainer in diesem Jahr schon mehrfach erfolgreich war.
Imola (Andreas Boschert) und Salt Lake (Filip Minarik) trafen zuletzt im Preis von Schlenderhan zusammen. In totem Rennen endeten sie auf dem vierten Platz, da muss heute schon etwas mehr kommen, die Gewichte haben sich nicht geändert.
Gegen Freedom (Foto) hatten die beiden Hengste in Baden-Baden keine Chance. Die Stute zeigte ihre beste Saisonleistung, als sie dieses Listenrennen ausgesprochen leicht gewinnen konnte. Besitzerin Margot Herbert darf sich freuen, dass sich Andrasch Starke aus dem großen Angebot seines Arbeitgebers Andreas Schütz auf diversen Bahnen an diesem Tag für die Second Empire-Stute entschieden hat.
Etwas überraschend kommt die Wahl von Filip Minarik für Salt Lake. ‚Er wollte ihn unbedingt reiten‘, klärt Trainer Peter Schiergen auf, er hat immerhin noch den Schlenderhaner Assiun. ‚Den reitet jetzt Paul Johnson‘, so der Asterblüte-Chef, ‚der reitet ihn auch in der Arbeit, das passt schon.‘
Vor weit über einem Jahr war der Engländer, der seine Siege vornehmlich über Sprünge reitet, im Übrigen kurzfristig sogar im Deutschen Derby auf Assiun angegeben, ehe man sich entschloss, doch auf einen Start des Meilers im ‚Blauen Band‘ zu verzichten.
Ganz einfach wird es für die übrigen einheimischen Pferde nicht sein, denn von King of Color (Eugen Frank), Ianina (Lisa Jones), Ticina (Sebastien Maillot) und Blueberry Forest (Martin O’Reilly) wird mehr als zuletzt verlangt. Und ob Sambaprinz (Jozef Bojko), der in Köln allerdings besser lief als es die Platzierung ausdrückt, nach doch sehr langer Auszeit zuvor schon soweit ist, bleibt abzuwarten.
Eher ist mit Common World zu rechnen. Nur wenige Tage nach seinem ausgezeichneten Platz in einem Gruppe III-Rennen über 1500 Meter in Tipperary hat sich Trainer Tom Hogan entschlossen, den in dieser Saison so deutlich gesteigerten Wallach erneut aufzubieten. Wenn er die schnelle Startfolge verdaut und insbesondere die Reise problemlos verkraftet, sollte der Sechsjährige eine tragende Rolle spielen.











