Dunlop-Hengst zu stark: Stingary zweiter im St. Leger

‚Das kann nicht gehen, nicht bei diesem Tempo‘, sagte Trainer Ralf Suerland, als die Pferde zum ersten mal an der Tribüne vorbei galoppierten. Denn vorne machte der englische Gast Fair Question richtig Dampf, legte im diesjährigen St. Leger direkt flotte Fahrt vor. Im Ziel war klar: Suerland hatte sich getäuscht. Denn es ging doch. Fair Question hielt das Tempo durch, konnte immer wieder zulegen und siegte leicht und locker. Und zwar mit genau zehn Längen Vorsprung.

Das St. Leger geht somit nach England, erstmals in der 117-jährigen Geschichte dieses Rennens. Erst seit Beginn der 90er Jahre sind Gäste aus dem Ausland aber auch erst startberechtigt. Die Premiere ging nun in den Stall von John Dunlop (unser Foto). Der 68-jährige Star-Trainer war eigens nach Dortmund gereist. Und meistens, wenn Dunlop kommt, nimmt er auch einen Ehrenpreis mit nach Hause. Zuletzt die Goldene Peitsche in Baden-Baden, nun das Deutsche St. Leger (Siegdotierung 120.000 Mark).

Als bestes deutsches Pferd zog sich Stingray aus der Gruppe II-Affäre. Unter Jockey Lennart Hammer-Hansen kämpfte der Hengst tapfer und hielt die Topfavoritin Saldenschwinge sicher in Schach. ‚Ich bin nach dem Laufen von Proudwings am Samstag natürlich happy, heute zweiter im St. Leger zu sein. Stingray ist toll gelaufen‘, so Trainer Ralf Suerland unmittelbar nach dem Rennen im n-tv-Interview mit Daniel Delius.

Saldenschwinges Trainer Andreas Schütz muß nun auf seinen 50. Gruppesieg doch noch etwas länger warten. Zwar genoß die von ihm vorbereitete Wittekindshofer Stute das volle Vertrauen des Publikums (22:10), doch hatte sie unter Andrasch Starke an diesem Sonntag nie eine Siegchance. Das galt auch für Street Poker. Der Boschert-Ritt avancierte in dem auf sieben Pferde geschrumpften Feld (Wellington Hall lief nicht) zum zweiten Favoriten. Am Ende blieb Platz vier für den Ittlinger. Als Nächste passierten Boana, When in Rome und als Letzter Maitre Levy die Linie.

Auf den Sieg von Fair Question wurden am Wambel-Toto 58:10 bezahlt. Im Sattel des Pferdes war der Franzose Davy Bonilla (wurde einen Tag zuvor 28 Jahre alt) verantwortlich. Der englische Hengst passierte nach über einem Jahr die Linie erstmals wieder als Sieger. Der letzte Erfolg gelang dem Rainbow Quest-Sohn am 25. August letzten Jahres im Alter von zwei Jahren. Nun hat er wieder ein Rennen gewonnen und ist nach Stutensiegen durch Win for Us und Moonlady der erste Hengst seit Laveron, dem der Sieg in Deutschlands wichtigstem Steher-Rennen für Dreijährige gelang.

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