Dramatische politische Entwicklung in Hoppegarten

In Hoppegarten haben sich in den letzten Tagen die Ereignisse überschlagen und es geht in politischen Diskussionen offenbar um nicht mehr und nicht weniger als die Zukunft der Rennbahn. Die MOZ hat darüber berichtet.

Hintergrund der Turbulenzen ist eine offenbar strikte Ablehnung eines durch die Rennbahn Hoppegarten GmbH eingebrachten Vorschlags für einen Stiftungsvertrag durch die Gemeinde, über den seit Jahren diskutiert wird. Der Großteil des Rennbahngeländes (95 Prozent) soll in Form einer Stiftung betrieben werden, die verbliebenen Teile (5 Prozent) in fünf Entwicklungsprojekten für Wohnbebauung, Hotel, Dienstleistungen, Gastronomie und Einzelhandel aus dem Gesamtkonstrukt herausgelöst werden.

Das widerstrebt nun vor allem den Grünen, die von einer so genannten Untrennbarkeit des Gesamtgeländes sprechen. Dies wiederum ist für Hoppegarten-Eigner Gerhard Schöningh keine Option.

Schöningh sagt der MOZ dazu in einem großen Interview: „Und ein paar Worte zu dem Thema „Untrennbarkeit des Gesamtgeländes“. Zuerst einmal ist es ein normaler Vorgang, wenn ein Unternehmen oder eine Privatperson Vermögensgegenstände, die nicht für das Kerngeschäft notwendig sind, entwickelt oder gegebenenfalls auch verkauft und damit sein Kerngeschäft stärkt. Wir reden über Flächen von 10,7 Hektar, nur etwa fünf Prozent des Gesamtgeländes von 207 Hektar. In unserem Stiftungsmodell soll die Stiftung 51 Prozent dieser Flächen behalten, 49 Prozent verbleiben bei mir. Sehen Sie sich mal an, was die Treuhand an Flächen verkauft hat, die mal zur Rennbahn gehörten: Den Graditzer Hof, die ehemalige Gärtnerei der Rennbahn – heute Rewe, Aldi, Sparkasse, große Liegenschaften in Neuenhagen und so weiter. Oder die dutzenden privaten Eigentümer, die Rennsportgrundstücke kleinteilig bebaut haben. Das ist alles ok, nur Herr Schöningh darf nicht wirtschaftlich agieren und als Einziger das Rennsporterbe mit seinem Privatvermögen finanzieren? Das werde ich nicht weitermachen.“

Schöningh weiter: „In der jetzigen Situation bin ich als Eigentümer frei, das Gelände in der Gesamtheit oder Teile davon zu verkaufen.“

Abschließend sagt Schöningh, der auch im Vorstand von Deutscher Galopp sitzt: „Die Corona-Pandemie und auch mein 60. Geburtstag im August 2021 haben mich dazu veranlasst, mein Engagement in Hoppegarten grundsätzlich zu überdenken. In den Jahren 2008 bis 2021 habe ich insgesamt 26,4 Millionen Euro an Einlagen in die Rennbahn geleistet. Ich bin bereit, meine nächsten Lebensjahre mit ganzer Energie der Weiterentwicklung der Rennbahn Hoppegarten zu widmen. Dies macht aber nur Sinn, wenn uns die Politik erlaubt, die Potenziale des Rennbahngeländes zu nutzen und damit einen wirtschaftlichen Betrieb zu erreichen. Eine weitere Stagnation, also eine Weiterführung des jetzigen Betriebs mit hohen Verlusten und hohen Investitionen ohne eine zeitnahe Entwicklungsmöglichkeit, widerspricht meinem Selbstverständnis als Unternehmer. Ich sähe das als eine Verschwendung von Zeit, Geld und Nerven, daher ist es für mich keine Option.“

 

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