Keeneland, Rennbahn in den USA. Eigentlich nicht gerade der Schauplatz, an dem man gemeinhin Siege deutscher Pferde erlebt. Doch am Don-nerstag war das alles anders. Komplett anders. Denn gleich zwei Stuten, die bis vor weni-gen Monaten noch in Deutschland stationiert waren, dort zum Besten gehörten, was man hatte, sorgten für einen Doppel-schlag.
Und das bei ein und derselben Veranstaltung! Midnight Angel und Lilac Queen brachten die hiesige Zucht ins Rampenlicht.
Zunächst war es die ehemalige Zoppenbroicherin Law Society-Tochter Lilac Queen, die in einem 1,5 Meilen-Examen für vierjährige und ältere Stuten unter Spitzenjockey Jerry Bailey triumphierte. Weder Beyond The Waves, noch San Dare konnten sie in den $112,100 Bewitch Stakes (Gr.III) beeindrucken.
Die Ex-Diana-Zweite (hinter Silvester Lady) scheint in den Staaten zu einer Super-Lady heranzureifen, hat offenbar nicht das Geringste von ihrem Können eingebüßt. Ganz im Gegenteil, denn nach einem Sieg in Santa Anita Park schaffte sie nun schon den zweiten Keeneland-Treffer und den dritten USA-Coup! Stets unter der Regie von Bobby Frankel, der glaubt, dass die Stute vielleicht noch zu mehr in der Lage ist.
Und gleich im nächsten Rennen erreichte die Spannung ihren Siedepunkt. Denn erstmals betrat Midnight Angel, früher in den Farben Dr. Christoph Berglars auf höchster Gruppe-Ebene engagiert, die US-Bühne. Und wie sie es tat!
Die Klassestute, nach ihrem spektakulären 500.000 Guineas-Verkauf im Vorjahr an das Newsells Park Stud von Harro Remmert zu Christophe Clement gewechselt, setzte sich in einem 1700 Meter-Allowance Race (56.000 Dollar) sofort durch, absolvierte hier einen mehr als gelungenen Aufgalopp für höhere Weihen.
Nach 1:43,35 Minuten hatte Midnight Angel (Foto) Litesom und Fervent in dem Examen für Vierjährige und Ältere mit R. Albarado im Griff. Keeneland im Griff der deutschen Super-Stuten – man darf gespannt sein, wie der Siegeszug weitergeht!
