Die Weltmeisterschaft der Amateure 2002

Seit einem Jahr steht mit Johann Matthias Baron von der Recke zum ersten Mal seit ihrer Gründung ein Nichtfranzose an der Spitze der FEGENTRI (Federation Internationale des Gentemen-Riders et des Cavalieres), dem obersten Gremium des internationalen Amateurrennsports.

Seit acht Jahren war der Kölner Rechtsanwalt Vizepräsident des Internationalen-Amateurverbandes, dem der Franzose Henri de Montesquieu elf Jahre lang vorstand. Im Januar 2001 folgte anlässlich der Generalversammlung in Dubai die Wachablösung, als Baron von der Recke die Präsidentschaft für die kommenden beiden Jahre übernahm.

Am Freitag, 25. Januar, war es nun an von der Recke, die diesjährige Generalversammlung in London zu leiten. Breite Zustimmung bei den Delegierten fand die einjährige deutsche Präsidentschaft, wie auch die Organisation der in Deutschland gelaufenen Fegentri-Rennen einhellig gelobt wurde. Vertreter aus fünfzehn der insgesamt einundzwanzig Mitgliedsländern, die bislang größte Zahl, waren der Einladung in die britische HauptsTadt gefolgt und erlebten am Abend die Ehrung der Champions.

Geehrt wurden als Fegentri-Weltmeister der in Lustadt ansässige Matthias Keller, der bei den Herren zum Abschluss seiner Karriere sein großes Ziel, den Titelgewinn, nach mehreren Anläufen zu verwirklichen wusste, und die Französin Isabelle Nicot, eine 28-jährige Bankangestellte, die bei den Damen praktisch ´Start-Ziel` die Konkurrenz beherrscht hatte.
Einen besseren Abschied vom Rennsattel hätte es für den deutschen Champion Matthias Keller nicht geben können, denn für den Neunundzwanzigjährigen war zu diesem Zeitpunkt der Wechsel ins Trainerlager bereits beschlossene Sache.

Keller ritt Fegentri-Rennen neben Deutschland noch in Spanien, USA, Schweden, Norwegen, Italien, Belgien, Frankreich, Schweiz, England, Tschechien, Holland und Madagaskar zwölf Ländern, wobei neben den Siegen in Deutschland (Mannheim, Iffezheim, Bad Harzburg und Neuss) noch Erfolge in den USA und Italien heraussprangen.

Da Keller seine Trainerlizenz bereits zum ersten Januar eingereicht hatte, war er auch nicht mehr für das in Lingfield vorgesehene Einladungsrennen der besten Amateure startberechtigt. Das Rennen, dritte Prüfung im Programm, fand aufgrund von Sturm und starkem Regens allerdings nicht statt, da die Veranstaltung nach dem zweiten Rennen abgebrochen wurde.

Wie es von den Verantwortlichen des deutschen Amateur-Verband verlautete, wird es nach dem Muster der Europameisterschaft der Damen in diesem Jahr erstmals eine EM für die Herren geben. Zu klären ist derzeit auch noch die Frage nach den deutschen Teilnehmern für die Fegentri-Rennen bei den Herren und Damen. Bei den Herren scheint es auf die Namen von Christian Keller (für die Hindernisrennen), dem Bruder von Matthias Keller, und Champion Andreas Göritz (Flachrennen) hinauszulaufen. Gibt es ein gemischtes Programm mit Flach-und Hindernisrennen, wird der deutsche Verband wohl keinen Vertreter aufbieten.

Nächste Renntage

Galopprennen in Deutschland
So, 06.10. Leipzig, Mülheim
Sa, 12.10. München
So, 13.10. Köln
Fr, 18.10. Baden-Baden
So, 20.10. Baden-Baden
So, 27.10. Hannover
Galopprennen in Frankreich
So, 06.10. ParisLongchamp -Arc-, Strasbourg
Mo, 07.10. Cholet, Croise-Laroche
Di, 08.10. Fontainebleau, Auteuil
Mi, 09.10. Argentan, Marseille-Vivaux
Do, 10.10. Saint-Cloud
Fr, 11.10. Compiegne, Toulouse