Die Verhandlung: Wurde Starke das Koks untergejubelt?

Er hat Andrasch Starke nach Hong Kong geholt. Er hat die Verhandlung natürlich mit ganz besonderem Interesse verfolgt.
Winfried Engelbrecht-Bresges, Executive Director, Racing des Hong Kong Jockey Clubs, weiß, was vor den Schranken der Club-Justiz am Dienstag vor sich ging. In einem Telefongespräch mit Galopp-Online.de schilderte er seine Eindrücke:

“Andrasch Starke hat sich bei der Verhandlung sehr professionell verhalten. Bei der Bemessung seines Strafmaßes war auch entscheidend, dass er nicht den Eindruck vermittelt hat, ein regelmäßiger Konsument gewesen zu sein. Starke erläuterte, dass er sich Tests weltweit unterzogen habe und nie zuvor positiv gewesen sei. Er könne sich die Sache nur so erklären, dass er vor seinem Hongkong-Aufenthalt bei einer Party war und man ihm das Kokain dort zugefügt habe. Starke war sich darüber im klaren, dass er in Hongkong frei von derartigen Substanzen sein muss. Allerdings räumte er selbst keine Schuld ein.”

Engelbrecht-Bresges ließ keinen Zweifel daran, dass die Sperre weltweite Gültigkeit besitze. “Es gibt ein Breeding and Racing Agreement, das hier greift. Wir sind der Auffassung, dass ein Antrag von unserer Seite an das Direktorium, die Sperre zu übernehmen nicht notwendig ist. 48 Stunden beträgt die Berufungsfrist. Man muss abwarten, wie sich Andrasch Starke entscheidet.”

Ob der deutsche Mehrfach-Champion jemals wieder in Hongkong in den Sattel steigen darf? “EB” bezieht auch hier Stellung: “Man muss das differenziert sehen und unterscheiden, ob er im Rahmen einer internationalen Verpflichtung reitet oder mit einer Club-Lizenz. Wenn er für ein deutsches Pferd engagiert wird, sehe ich eigentlich keinen Hinderungsgrund. Im Hinblick auf eine Club-Lizenz kann ich keine endgültige Aussage machen, das ist Sache unseres Licence Committees. Natürlich haben sich seine Chancen nicht gerade verbessert.”

Aus seiner persönlichen Enttäuschung macht der Chefmanager keinen Hehl: “Ich habe Andrasch Starke für Hongkong empfohlen, da ich ihn für einen sehr guten Jockey halte. Auch solch eine Enttäuschung ist Bestandteil meiner Aufgabe. Das muss man hinnehmen. Ich kann nur jemandem eine Chance geben. Jeder muss dann versuchen, seine Chance wahrzunehmen oder das Beste daraus zu machen. Der Fall ist nicht förderlich für deutsche Jockeys, die hier eine Lizenz bekommen wollen. Er schadet auch dem Ansehen des deutschen Galopprennsports.”

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