Die Top-Stunde der Nurmis im 121. Deutschen St. Leger

Das 121. Deutsche St. Leger am Sonntag in Dortmund ist der letzte Klassiker der Saison, steht unter dem Patronat der Dortmunder Stadtwerke steht. Im Übrigen handelt es sich um eines der wenigen Rennen dieser Art, das noch ausschließlich für dreijährige Pferde offen ist, denn in den meisten europäischen Rennsportländern ist man dazu übergegangen, das St. Leger auch für ältere Pferde zu öffnen.

Nicht so in Deutschland, was zumindest der Anziehungskraft des Rennens nicht geschadet hat. Schließlich gibt es auch gutes Geld zu verdienen, 65 000 Euro werden nach 2800 Metern verteilt, darum bewerben sich neun Hengste und eine Stute.

‚Es ist ein sehr offenes Rennen”, konstatiert Trainer Mario Hofer (Foto) und ist mit dieser Meinung mit Sicherheit nicht alleine. Gleich drei Pferde sattelt der somit bestens aufgestellte und aktuell wieder sehr erfolgreiche Krefelder Coach, wobei vielleicht Air force one (Peter Heugl) den meisten Respekt verdient.

Rosenblatt (Andreas Boschert) hat in diesem Jahr schon zwei Klassiker gewonnen, zwei Derbys in der Slowakei und in Ungarn. Diamantwelle (Jozef Bojko) versucht sich als einzige Stute im Feld, wobei gerade diese in der Vergangenheit im St. Leger oft genug gut gelaufen sind.

Auf dem Papier hat ein Pferd die besten Referenzen, das noch sieglos ist: Harar, der Derbyfünfte aus dem Stall von Andreas Löwe aus Köln, Andreas Helfenbein hat den Ritt, der mit viel Optimismus seitens des Stalles begleitet wird.

Hinter Harar kam im Derby All Spirit ins Rennen. Norbert Sauers Schützling löste anschließend eine einfache Aufgabe ohne jede Probleme, blieb aber in Baden-Baden als stark gewettetes Pferd im Auktionsrennen sehr blass. Etwas durchlässiger Boden wäre für All Spirit (Jose-Luis Silverio) von Vorteil, die lange Distanz ist kein Thema.

Bestimmt auch nicht für Backbord, der am Tag des Deutschen Derbys ein Handicap über weite 2800 Meter für sich entscheiden konnte, für einen Dreijährigen schon eine reife Leistung. Er scheint anschließend eine gute Entwicklung durchgemacht zu haben, denn er ist gegenüber September Storm (Norman Richter) die Wahl von Andrasch Starke. Der Shirocco-Bruder hat diesen in Hamburg ins Gras befördert, konnte auch anschließend in Baden-Baden nicht überzeugen.

Einen interessanten Wittekindshofer sattelt Peter Schiergen. El Tango ist zielgerecht auf dieses Rennen vorbereitet worden, hat sich in München über eine identische Distanz bereits als Sieger eines Listenrennens eingetragen. Catch me (Adrie de Vries) dagegen konnte in den letzten Wochen in schweren Rennen nicht so ganz überzeugen, für ihn wird es ein schwerer Gang werden.

Mit Daring Ransom (Shane Kelly) tritt kein uninteressanter Gast den Weg über den Kanal an. Jeremy Noseda trainert den Red Ransom-Sohn für Sir Robert Ogden in Newmarket.

Zweites Highlight an diesem Tag ist das etwas übersichtlich besetzte Auktionsrennen für Stuten. Mit Neila (Adrie de Vries) aus dem Quartier von Waldemar Hickst dürfte die Favoritin gegeben sein, sie hat in Baden-Baden mit einem offensiven Ritt sehr imponierend gewonnen.

Opposition könnte es von den Stuten von Uwe Ostmann geben. ‚Fantastica war direkt voll da, hast gleich souverän gewonnen‘, gibt er zu Protokoll, ’sie ist auch unverändert sehr gut auf dem Posten. Bei Tennessee Flame wäre es sicher besser gewesen, wenn das Rennen noch wie früher in Neuss wäre. Sie ist doch eine wendige Stute mit hoher Grundschnelligkeit.‘ Immerhin 50 000 Euro werden in dem Rennen ausgeschüttet, darum bewerben sich zudem noch drei weitere Stuten.

Zehn prüfungen stehen insgesamt in Dortmund an – die Eintrittspreise sind familienfreundlich mit drei Euro, Damen und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Besitzer von VRR-Monatstickets haben freien Eintritt.

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