Manchmal hilft eine kleine Maßnahme, um ein Pferd wieder so richtig zu motivieren. Trainer Wilfried Kujath verordnete seinem Schützling Fulminant (Foto) am Samstag zum ersten Mal Scheuklappen, nachdem die jüngsten Vorstellungen des vierjährigen Wallachs doch nicht ganz den Erwartungen entsprochen hatte.
Und mit den Blinkers präsentierte sich der Big Shuffle-Sohn des Stalles Zorbas im Kölner Herbst Sprint-Preis (Listenrennen, 20.000 Euro, 1200 m), dem Highlight am letzten Renntag des Jahres 2005 in der Domstadt wie verwandelt.
Mit Andreas Helfenbein im Sattel besaß die 79:10-Chance sofort eine günstige Position im Vordertreffen des 15-er-Feldes auf dem stark aufgeweichten Boden. Und im Einlauf verschaffte er sich rasch einen Vorteil.
Leicht mit zweieinhalb Längen sicherte sich der Vorjahreszweite Fulminant dieses Rennen gegen den Außenseiter Avalox (Torsten Mundry) und Sheikh Mohammed-Stute Crossover (Jiri Palik). Die Favoriten At Once und Donatello, der zu spät ins Rollen kam, landeten auf den Plätzen vier und fünf. ‚Spät hat er doch noch so ein Rennen gewonnen. Leider gibt es jetzt kaum ein Rennen mehr für ihn‘, erläuterte Fulminants Trainer Wilfried Kujath.
Begonnen hatte der Renntag durchaus spektakulär. Denn William Mongil, der Stalljockey von Peter Schiergen, durfte keinerlei Ritte ausführen. Der Grund: Sein Alkohol-Test bei einer Routinekontrolle war positiv aufgefallen. Nach eigenen Angaben hatte er ‚Hustensaft‘ getrunken. Nun muss der Franzose mit einer vierwöchigen Sperre rechnen.
Die Zweijährigen-Prüfung ging sensationell an Dark Dancer (244:10) aus dem kleinen Stall von Wolfgang Kelkel aus Schwarzenholz im Südwesten, der Normen und Pompeus auf die Plätze verwies.
Ein Pferd mit großer Zukunft dürfte die Schlenderhanerin Anatola sein. Die Tiger Hill-Tochter, auf der Filip Minarik einen Treffer schaffte und sich damit wieder an die Spitze der Statistik schob, canterte beim Debut als 14:10-Chance nach Hause. ‚Sie hatte schon im frphjahr riesig gearbeitet, dann kam einiges dazwischen‘, berichtete Trainer Peter Schiergen über die Schwester der Diana-Siegerin Amarette.
Im weiteren Verlauf gab es zahlreiche Überraschungen wie die Treffer von Senegal und Limiros. Mit 277.468 Euro Umsatz in den acht Prüfungen war der Kölner Renn-Verein hochzufrieden. Im Vorjahr war es mit 285.000 Euro minimal mehr, doch hatte man damals zehn Rennen ausgetragen. Der Schnitt ging also deutlich nach oben. Es gab auch absolute Wettrennen.










