Die ?Gruppe-Bereicherung?: Hoffen auf Lautners Lucido

Der Stall Hof Wittlohe der Familie Focke aus Verden und Trainer Peter Lautner in Düsseldorf – eine Verbindung, die seit Jahren bestens harmoniert. Catoki, Luca, Pyromaniac – das waren die Aushängeschilder des Gespanns. Gegen Ende der vergangenen Saison bekam das Focke-Lot in Düsseldorf Zuchwachs, prominenten Zuwachs.

Denn neben einigen jüngeren Pferden wechselte auch ein Crack auf den Grafenberg: Lucido, der 1999 zu den hoffnungsvollsten Dreijährigen zählte. Aber nicht irgendeines Derby-Jahrgangs, sondern in England, wo John Dunlop ihn vorbereitete.

Sein letzter Deutschland-Auftritt datiert vom Oktober ´98 – Platz drei als 74:10-Chance im Preis des Winterfavoriten, das war beachtlich. Zumal nur Sumitas und Kaldono vor ihm die Weidenpesch-Linie passierten. 1999 ging es Schlag auf Schlag. Zwei wertvolle Rennen auf der Insel (in Newbury sowie die Derby-Trial-Stakes in Lingfield) wanderten auf das Wittlohe-Konto.

Eine Mitfavoritenrolle im Blauen Band in Epsom, sie war ihm sicher. Platz 15 bedeutete allerdings eine herbe Schlappe, im deutschen Pendant sah man Lucido nicht, auch wenn Insider sich bereits lukrative Festkurse gesichert hatten.

So richtig weiter ging es trotz der ein oder anderen bemerkenswerten Form nicht, offenbar lief auch nicht alles glatt. Immerhin: Der Erfolg in den John Porter Stakes im April 2001 in Newbury war eine runde Sache auf Gruppe III-Parkett, zeigte, was nach wie vor in ihm steckte. Doch dann kam ein „Break“: Lucido konnte seit Juli des vergangenen Jahres nicht mehr herausgebracht werden.

Die Gründe, sie blieben auch Peter Lautner bislang verborgen: „Da habe ich keine Information. Und seitdem er hier ist, ist nichts passiert. Ganz im Gegenteil. Ich klopfe auf Holz. Er sieht toll aus, macht alles ohne Probleme. Seit gut einer Woche können wir wieder galoppieren, drei Wochen lang war alles eingefroren. Davor hat auch Lucido schon zwei- bis zweieinhalb Monate trainiert.“

Natürlich wäre Lucido auch als Sechsjähriger eine Bereicherung in der schmalen „Gruppe-Garde“ Deutschlands. Wo Lautner Lucas Bruder allerdings überall sattelt, bleibt vorerst noch ein Geheimnis: „Wenn er gesund bleibt und weiter so gut arbeitet, dann habe ich schon eine Route im Hinterkopf. Ich würde ihm gerne ein Aufbaurennen geben. Eine Möglichkeit wäre der Grand Prix-Aufgalopp in Köln. Lucido hat ja schon vernünftige Pferde hinter sich gelassen, er ist ein großer Steher.“

Während dieser Lautner-Neuzugang hierzulande für Furore sorgen soll, tat dies die unter seiner Regie zur Seriensiegerin aufgestiegene Twin Set kürzlich in ihrer neuen Heimat USA. „Sie war Zweite in einem Gruppe III-Rennen in Santa Anita“, berichtet ihr Ex-Coach. Von seinem früheren Schützling Ferrari hat er dagegen nicht mehr viel gehört: „Er war in Amerika mehrfach gruppeplatziert, soll sich später einen Sehnenschaden zugezogen haben.“

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