Vier Pferde laufen am Montag im Volkswagen-Preis der Deutschen Einheit in Hoppe-garten. Vier Pferde? Nur vier? Das hört sich im ersten Moment schon etwas alar-mierend an. Ein quantitativ höchst übersichtliches Feld, das garantiert einen Langeweiler, eine Prüfung mit möglicherweise einem klaren Favoriten und drei Statisten. Doch weit gefehlt.
Dieses Gruppe III-Rennen ist eine wahre Championship, fast eine Art Deutsche Meisterschaft über zweitausend Meter, nach der eine wichtige Frage beantwortet wird: Wer ist die Nummer eins im Lande über zwei Kilometer, Soldier Hollow (Foto), der amtierende “Galopper des Jahres” oder Manduro, der Sieger im Preis des Winterfavoriten, der gerade erst ein so eindrucksvolles Comeback in München gegeben hat.
Ein Dritter war lange auch noch avisiert, doch wurde Epalo am Tag der Starterangabe wieder aus dem Rennen genommen.
Es ist ein Rennen, dessen Besetzung in den letzten Tagen eine gewisse Eigendynamik entwickelt hat. Es hätten nämlich gut und gerne acht, neun bessere Durchschnittsgalopper laufen können. Doch nun bekommen die Berliner zwei Stars. Zum Beispiel Manduro. Der gewann in München nach längerer Zwangspause, bedingt immer wieder durch Entwicklungsschübe und eine gewisse Steifheit, völlig souverän ein Listenrennen.
Leicht ist es nun sicherlich nicht, denn ziemlich unvermutet wurde am Mittwoch auch der Trainingsgefährte Soldier Hollow nachgemeldet.
Eine mögliche Rangfolge der Pferde wollte der designierte Champion Peter Schiergen aber nicht festlegen. “Soldier Hollow hat Gruppe I-Rennen gewonnen, seine letzte Niederlage in Baden-Baden war sicher etwas unglücklich. Manduro konnte in München nicht mehr als überlegen gewinnen. Er ist der beste Dreijährige bei mir im Stall.” Woraus ein jeder seine Schlüsse ziehen mag.
Bei allem Respekt werden sich der Engländer Boule d’Or, der ebenfalls nachgenannt wurde, und Near Honor gegen dieses Trio wohl nur noch um den dritten Platz streiten – mehr ist nicht drin.
Boule d’Or ist nach seiner ordentlichen Vorstellung in Baden-Baden noch einmal auf Gruppe-Ebene in England gelaufen, doch Bäume hat er dort auch nicht gerade ausgerissen. Für Near Honor wäre etwas durchlässiger Boden schon von Vorteil, den sollte er bekommen.
Dass dieser Renntag, der letzte in dieser Saison, in Hoppegarten über die Bühne gehen kann, ist alles andere als selbstverständlich. Die derzeitige Situation ist bekannt, es war letztlich ein finanzieller Kraftakt von vielen, teilweise sind sie bei den Renntiteln erwähnt.











