Über Winter war sie die heiße Favoritin für die Sagitta 1,000 Guineas gewesen, noch über die Schneemonate waren die Punters sicher: Die tanzt so schnell keiner aus. Doch Trainer Sir Michael Stoute gab sich vor dem Stuten-Klassiker in Newmarket über die Chancen seiner Russian Rhythm eher zurückhaltend, redete die Stute in eine 130:10-Außenseiter-Rolle.
Die englischen Wetter waren nach dem Gruppe I-Rennen auf den Star-Trainer eher schlecht zu sprechen, fühlten sich um ihre Chancen betrogen.
So unterschätzt wie bei ihrem 1 ½ Längen-Gruppe I-Sieg gegen die unglückliche Französin Six Perfection (Dritte wurde Banks Hills´ kleine Schwester Intercontinental) wird Russian Rhythm sicher nie mehr. Erneut ist die Dreijährige in der Favoriten-Rolle, gilt in den Coronation Stakes am Freitag als der Elfmeter (umgerechnet 16:10-Chance) des Ascot-Meetings.
Wahrscheinlich wird Russian Rhythm sogar Schützenhilfe aus dem eigenen Lager erfahren, spielt der Besitzer, das Cheveley Park Stud, mit dem Gedanken, einen Pacemaker in dem Meilen-Event einzusetzen.
Bereits am Mittwochmorgen lud Sir Michael Stoute zur Abschlussarbeit auf die Limekilns, Kieren Fallon höchstpersönlich schwang sich in den Sattel der Lady, die es am Freitag auch mit der deutschen Henkel-Siegerin Diacada (wurde bekanntlich für 20,000 Pfund nachgenannt) aufnehmen wird.
„Da wird es ganz schön zur Sache gehen. In Ascot handelt es sich durch die Bank weg um gigantisch stark besetzte Rennen“, sieht Co-Trainerin Alida Blume den Gruppe I-Chancen realistisch entgegen.
„Diacada ist aber eine ganz besondere Stute und zählt sicher zu den besten Stuten, die mein Vater je trainiert hat“, formuliert Blume den Warnschuss an die englische Konkurrenz.
Diese besteht neben Russian Rhythm in erster Linie aus der 1,000 Guineas-Vierten Soviet Song (Start eher fraglich), der französischen Diana-Fünften Cassis, Moyglare Stud Stakes Gewinnerin Mail The Desert und Proxima.
