Um 22.30 Uhr am Mittwochabend erklang ‚We are the Champions‘ auf der Galopprennbahn in Happy Valley/Hong Kong. Man hätte den Song auch in ‚Er ist der Beste‘ umbenennen können, denn der deutsche Teilnehmer Andrasch Starke sorgte bei der Cathay Pacific International Jockeys´ Championship für eine Sternstunde eines deutschen Reiters.
Starke gelang das Kunststück, diesen Wettbewerb zwischen den besten Jockeys der Welt nach dem Jahr 2000 zum zweiten Mal zu gewinnen! Das hatte vor ihm nur Lanfranco Dettori (1999 und 2001, diesmal nicht vertreten) geschafft. Den riesigen Siegerpokal hatte der Schütz-Stalljockey nach den drei Wertungsläufen ebenso sicher wie die Prämie von 200.000 HK-Dollar (rund 20.000 Euro).
Mit 22 Punkten schlug er die beiden Hong Kong-Jockeys Douglas Whyte und Howard Cheng, die sich mit je 12 Zählern die 100.000 HK-Dollar für den Ehrenplatz teilten. Im geschlagenen Feld landeten solche Koryphäen wie Christophe Soumillon, Olivier Peslier, Kieren Fallon oder Michael Kinane.
Die Entscheidung fiel in der Finalprüfung, einem mit 975.000 HK-Dollar (97.000 Euro) ausgestatteten 1650-Meter-Handicap. Andrasch Starkes Pferd Sunbell aus dem Stall von D. Cruz avancierte zum späten Gamble, sein Kurs fiel von 140:10 auf 96,5:10 in den Minuten vor der Prüfung.
Und die Wetter behielten recht, denn nach einem idealen Rennverlauf an sechster Position trumpfte er mit dem siebenjährigen Wallach Mitte der Geraden mächtig auf, stand mit einer halben Länge und einem Hals auch die Attacken von Military Option (Shane Dye) und Konrad the Great (Edgar Prado) aus und sicherte sich dieses Rennen und zwölf Wertungspunkte.
Im ersten Wertungslauf, einem über 1650 Meter führenden und mit 741.000 HK-Dollar (rund 74.000 Euro) dotierten Handicap, hatte Starke ebenfalls den Sieg schon vor Augen.
Auf dem Toto-Favoriten Right Choice aus dem Stall von John Size hatte er nach einem Rennen aus dem Vordertreffen gerade Freebird mit Shane Dye in den Griff bekommen und schien zu gewinnen, als zwischen den beiden Streithähnen noch Howard Cheng mit dem 181:10-Außenseiter Sparkle durch eine enge Lücke durchstieß und triumphierte.
Kurz hatte der Deutsche, der hier sechs Punkte ergatterte, festgesessen, sich aus dieser Lage aber schnell befreit gehabt, doch mit einem kurzen Kopf zog der Konkurrent noch vorbei, auch der Drittplatzierte Freebird folgte nur einen kurzen Kopf zurück. Cheng, 1999/2000 und 2000/2001 Nachwuchschampion in Hong Kong, durfte seiner Freude vor prallgefüllten Rängen freien Lauf lassen.
Auch Desert Strike, der Starke-Kandidat im zweiten Durchgang, einem 1800-Meter-Handicap (741.000 HK-Dollar), genoss einiges Vertrauen, stand ca. 75:10 am Happy-Valley-Totalisator. Immer innen gehend, konnte der O´Sullivan-Schützling noch zulegen und wurde schließlich eine Länge und eine dreiviertel Länge hinter dem Sieger Elfhelm (im Sattel saß der gebürtige Südafrikaner Douglas Whyte, der fünfmalige HK-Champion) sowie dem favorisierten Pferd Dordenma (Christophe Soumillion) Dritter, was vier Zähler brachte.
‚Ich freue mich sehr über diesen Erfolg, es ist für mich eine ganz besondere Sache‘, berichtete Andrasch Starke, der am Sonntag im Hong Kong Cup auf Gary Tanakas Epalo erneut die deutschen Hoffnungen trägt.











