Die 132. Goldene Peitsche geht nach Schweden. Zu stark war der Gast aus Skandinavien. Zu schwach waren die heimischen Interessen in Deutschlands wichtigstem Sprintrennen. Dieses wurde durch Noble Prize zu einer ‚One Horse Show‘. Denn als Rodrigo Blanco auf dem Fuchs an der Außenseite den Turbo zündete, da war kein Kraut gegen den sechsjährigen Hengst gewachsen.
Leicht und locker schnappte sich der von Diego Lowther trainierte Fuchs das 1200 Meter-Event, galoppierte 65.000 Euro in die Kassen seines Besitzers. Überlegen mit fünf Längen geht Deutschlands nobelster Ehrenpreis an Noble Prize. Genau 1 Minute und 11,27 Sekunden brauchte die in Argentinien gezogene 62:10-Chance, um das Gruppe II-Rennen an sich zu bringen.
‚Nach dem Sieg von El Grand Lode in Hamburg wußte ich, dass ich auch mit Noble Prize nach Deutschland gehen würde. Er ist noch besser als El Grand Lode und hat schon in Hoppegarten ein gutes Rennen gezeigt.
Die Gewichtsvorgaben waren heute besser und daher habe ich mir auch etwas ausgerechnet‘, so Lowther, der seit drei Jahren in Schweden trainiert und nach dem Sieg in der Holsten Trophy nun die beiden wichtigsten Kurzstrecken-Examen des Landes gewonnen hat.
Am dichtesten zu Noble Prize konnte noch die dreijährige englische Favoritin Red Liason (24:10) aufrücken. Bester Deutscher wurde dann Sacho unter Lennart Hammer-Hansen vor Just Heavens Gate und Chagall. Und wo waren die beiden Hoffnungen Toylsome (39:10) und Call me Big (62:10)?
Als es zur Sache ging konnten beide nach einwandfreiem Rennverlauf nicht mehr zulegen und mussten sich mit dem letzten und vorletzten Platz begnügen. Im Team von Toylsome stand man nach dieser schwachen Vorstellung vor einem Rätsel.
‚Er ist heute wie ein Holzpferd galoppiert und war überhaupt nicht mit Hoppegarten zu vergleichen‘, so ein enttäuschter Andreas Suborics nach dem mit 111.000 Euro dotierten Event.
Sympathisch: Jockey Rodrigo Blanco (Foto). Dieser schnappte sich während der Siegerehrung kurz die Goldene Peitsche und wedelte diese testweise durch die Luft. Schon als er den Zielpfosten passierte, feierte er seinen Sieg, warf einen Handkuss in die Menge und zelebrierte seinen Erfolg.
