In der letzten Woche hatte man sich für den dreijährigen Hengst Boreal im Lager von Trainer Peter Schiergen noch drei Optionen offen gelassen. Fragte man nach der nächsten Station auf der Route des Derbysiegers, waren der Preis von Europa, der Arc und der Breeders Cup die Antwort. Aus drei mach zwei, ist nun die Devise. Denn in Amerika wird Boreal mit ziemlicher Sicherheit nicht laufen.
Also bleiben der Preis von Europa in Köln und der Prix de l`Arc de Triomphe in Paris. Im Preis von Europa würde Boreal am Weidenpescher Toto mit Sicherheit als Favorit blinken. Schiergen dazu: ‚In Köln würden wir, wie ich meine, in der Tat Favorit werden. Das Rennen wird wohl nicht ganz so stark besetzt sein‘, so der Coach.
Aber auch der Arc könnte in diesem Jahr wohl nicht so stark werden, wie es die letzten Jahre der Fall war. Und das will man möglicherweise ausnutzen. ‚Es fehlt das Pferd, was heraussteht. Vielleicht kann man auch in Paris eins bis drei sein‘, analysiert Schiergen. Der „Rausgucker“, er fehlt dem Rennen wohl in der Tat. Vor Jahresfrist war dies Sinndar, davor das Jahr Montjeu. Und im Arc 2001? Mit Fantastic Light und Galileo fehlen schon einmal sicher die zwei besten Galopper Europas, wenn nicht der Welt. Die vermeintliche Nummer drei, Hightori, rangiert derzeit auf der Pole Position im Wettmarkt für das renommierteste Examen des Kontinents.
Für das World Series-Rennen im Pariser Bois de Bologne müsste Besitzer Dietrich von Boetticher 400.000 Francs locker machen. Soviel würde es kosten, Borgias kleinen Bruder für Longchamp nachzunennen. Aber die Devise lautet: nur wer nachnennt kann gewinnen. Und schließlich soll Boreal seiner Schwester Borgia nicht in Sachen Derbysieg nicht nachstehen, sondern ihr auch den dritten Platz im Arc nachmachen. Die Chancen, dass der Hengst die Reise nach Frankreich antritt, stehen laut Peter Schiergen derzeit 50:50.