Bei seinem Sieg im pferdewetten.de-Bavarian Clas-sic etablierte sich der Schlenderhaner Arcadio (Foto) als Derbyfavorit. Mit dem stolzen Vorsprung von 15 Längen hatte er die Konkurrenz in diesem Gruppe-Rennen demoralisiert, der Stil war atemberaubend. Doch ging es damals über 2000 Meter, und in Hamburg war die Distanz halt 2400 Meter.
Nun kommt Arcadio wieder an die Stätte seines bislang größten Triumphes zurück, mit sicher besten Chancen. Denn dass der Jahrgang 2002 nicht schlecht geraten ist, das zeigte sich spätestens letzten Sonntag, als Gonbarda als jüngstes Pferd im Feld im Deutschlandpreis den Dreijährigen gezeigt hat, was eine Harke ist.
Peter Schiergen geht das Münchener Rennen entsprechend zuversichtlich an: “Arcadio hat das Derby bestens überstanden, ohne Wenn und Aber.” Die Konkurrenz kommt dabei möglicherweise aus dem gleichen Stall, denn mit Soldier Hollow sattelt der Kölner Trainer immerhin den amtierenden “Galopper des Jahres”, der den Idee Hansa-Preis erst im Zimmer der Rennleitung verlor.
Am Mittwoch kam für die beiden Schiergen-Pferde noch eine Gegnerin ins Rennen, die tags zuvor noch nicht dabei war. Gestüt Röttgens Gyreka wurde für 23 250 Euro nachgenannt, Trainer Hans Blume zieht eine Aufgabe im Lande vor, nachdem man lange auch mit einem Auslandsstart geliebäugelt hatte. Mit Filip Minarik konnte Gonbardas Siegreiter gewonnen werden, mangelnde Gruppe I-Form kann ihm also keinesfalls vorgeworden werden.
Sweet Wake hat in dieser Saison beim Frühjahrs-Meeting in Baden-Baden bereits einen “Grand Prix” gewonnen, in Hamburg lief es dann weniger gut, “aber der Rennverlauf war auch etwas unglücklich”, kommentiert Trainer Mario Hofer. Sweet Wake läuft erstmals mit Scheuklappen. Ein absoluter Aufsteiger der Szene ist Tarlac, der in dieser Saison noch ungeschlagen ist, zuletzt in Frankfurt auf Gruppe-Ebene völlig souverän war. Es wird jetzt ein weiterer Sprung verlangt, doch ist dem Schützling von Trainer Andreas Schütz eine gute Vorstellung allemal zuzutrauen.
Während Lantero als weiterer deutscher Teilnehmer nur Feldfüller ist, kann das von den ausländischen Gästen sicher nicht behauptet werden. Tiganello ist ein guter Bekannter. Der Franzose aus dem Stall von Freddy Head hat dieses Jahr in Baden-Baden schon gewonnen, war in Köln als Zweiter von Eagle Rise nur um “Nase” geschlagen. Olivier Peslier ist natürlich eine besondere Attraktion im Sattel, Mitbesitzer Alain Wertheimer hat sich höchstpersönlich angekündigt.
New Morning, die in den Farben von Nikolaus Springer, Sohn des Verlegers Axel Springer läuft, ist eine rechte Schwester der Gruppe I-Sieger Islington und Greek Dance. Nicht unmöglich, dass sie in ihre Fußstapfen tritt, denn ihre letzte Form, als sie Vierte in den Pretty Polly Stakes zu Alexander Goldrun, Red Bloom und Elopa war, kann sich gewiss sehen lassen. Trainer Michael Jarvis hat gerade in Deutschland schon so manches große Rennen gewinnen können.











