Filip Minarik kann sich freuen wie kaum ein Zweiter. Noch vom Rücken des frischge-kürten Badener Meile-Siegers Zarewitsch rief er der jubelnden Menge zu: ‚Der Zar ist wieder da!‘ Gar keine Frage, diese Freude war berechtigt, denn nach einer bärenstarken kämpferischen Leistung des Reiters aus Tschechien und des Bona-Hengstes hatte Zarewitsch nun schon sein zweites Gruppe-Rennen in Baden-Baden gewonnen.
Dabei hatte es bis weit in den Einlauf gar nicht unbedingt danach ausgesehen.
Denn der Trainingsgefährte Chan Chan (Gary Hind war für Andreas Suborics eingesprungen, der mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall die Rückreise nach Köln antrat) bestimmte vorne immer weiter das Geschehen, konterte zunächst sämtliche Attacken der Konkurrenz.
Doch Mitte der Geraden hatte Zarewitsch (Foto) die Oberhand gewonnen. Damit war die Gruppe III-Partie auf dem aufgeweichten Iffezheimer Rasen allerdings immer noch nicht entschieden. Denn nun rauschte ganz an der Außenseite der am Toto kaum wahrgenommene Areias (Torsten Mundry) heran.
Doch Zarewitsch hielt mit einer dreiviertel Länge stand, entführte das Rennen in den Stall von Peter Schiergen. Der Trainer hatte sich von der schwachen Leistung zum Jahresdebut nicht beirren lassen: ‚Damals war er noch ziemlich dick und rund, war einfach noch nicht soweit wie die Franzosen. Wegen der äußeren Startnummer heute hatte ich wenig Bedenken, zumal das Rennen sehr schnell war.‘
Die einschlägigen deutschen Meilen-Prüfungen werden Zarewitschs nächste Ziele sein, der 58:10 auf Sieg zahlte und laut Filip Minarik bewiesen hat, dass er ‚der beste Meiler in Deutschland‘ ist.
Areias verkaufte sich ausgezeichnet. ‚Leider stutzte er zuletzt etwas, doch war das nicht rennentscheidend‘, analysierte ein sehr zufriedener Torsten Mundry.
Hinter Chan Chan endete War Blade (Andrasch Starke) als Vierter, hatte lange alle Chancen, dann könnte ihm nach der Pause (Rückenprobleme) der letzte Dash gefehlt haben.
‚Leider war der Boden schon sehr weich, wir hatten ansonsten ein Traumrennen, doch galoppiert er auf diesem Untergrund etwas kurz‘, bedauerte Lennart Hammer-Hansen, der mit Vorjahressieger Touch Down Platz sieben belegte.
Die Enttäuschung des Rennens lieferte Peppershot (33:10-Favorit) als Neunter. ‚Ich habe keine Erklärung. Schon nach tausend Metern war er geschlagen‘, sagte ein fassungsloser Andreas Helfenbein.