Der wirklich heiße Auktionsherbst 2002

Deauville und Baden-Baden sind vorbei, die ersten Etappen der „Auktionsschlacht“ 2002 geschlagen. Doch es stehen weitere Termine an. National in Krefeld, München, Mülheim und wieder Baden-Baden, international insbesondere in Newmarket. Vor allem die „Houghton Sales“ Anfang Oktober bieten Jahr für Jahr Spitzenjährlinge an.

Gegen 17.30 Uhr am Mittwoch, den 2. Oktober, wird ein betagter Herr in einer ebenfalls nicht mehr ganz neuen Livree eine Glocke läuten. Vor dem Hauptgebäude der Auktionshalle der Firma Tattersalls in Newmarket. Dem Vollblutmekka Englands, wenn nicht gar Europas. Er läutet nicht nur die hochpreisigste Jährlingsauktion der Saison, sondern auch den Herbst der Versteigerungen ein.

Deauville und Baden-Baden sind bereits Geschichte, die Resultate der derzeitigen wirtschaftlichen Lage angemessen. Jetzt verlagert sich das Auktionsgeschehen mehr auf die Inseln, England und Irland stehen im Blickpunkt. Die Jährlingsauktion in Doncaster ist da nächste Woche eine Art ‚Aufgalopp‘, hier werden wie auch im irischen Fairyhouse (ab dem 24. September) in erster Linie frühreife Nachwuchsgalopper versteigert. Trainer wie Richard Hannon oder Alan Berry sind dort zu Gast, suchen nach Sprint-Typen für die großen Zweijährigen-Rennen im kommenden Jahr.

‚Klassisch‘ geht es dagegen bei den ‚Houghton Yearling Sales‘ zu, die eben ab dem 2. Oktober durchgeführt werden. An zwei Abenden, immer nach den in Newmarket gelaufenen Rennen, werden insgesamt 193 Jährlinge versteigert. Das Feinste vom Feinen, Abstammungen zum Niederknien. Sadler’s Wells, der inzwischen 21 Jahre alte größte Vererber unserer Jahre, ist nicht weniger als 35mal im Katalog vertreten.

Es gibt kaum ein Angebot, das nicht von einer ‚Black Type‘-Stute abstammt oder zumindest ein solches Pferd als Schwester oder Bruder aufweist. Das ist die Auktion, auf der Scheich Mohammed-al-Maktoum oder die Gruppe um den Investor Michael Tabor ihre Käufe tätigen. Letzterer ließ vor zwei Jahren für 270 000 Guineas, rund 425 000 Euro, einen Hengst ersteigern, der auf den Namen High Chaparral getauft wurde. Und der gewann in diesem Jahr das Englische und das Irische Derby.

Die Woche darauf sind alle Augen nach Irland gerichtet, wo die Firma Goffs ihre Jährlingsauktion durchführt. Und vom 15. bis 19. Oktober geht es dann wieder nach Newmarket, wenn Tattersalls seine ‚October Yearling Sales‘ veranstaltet. Gerade diese Auktion wird stets als eine Art Börse angesehen, schlappe 927 Lote umfasst der Katalog.

Weitere Auktionen folgen, natürlich auch in Deutschland, etwa in München, Mülheim oder später noch in Baden-Baden, dann im französischen Deauville. Aber die Befindlichkeit des europäischen Rennsports, die zeigt sich in erster Linie in den kommenden sechs Wochen in England und Irland.

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