Er ist ein Sympathieträger des deutschen Galopprennsports, hat bei seinen Siegen wahre Begeisterungsstürme ausgelöst. Der dienstälteste deutsche Jockey war zugleich der populärste, doch am Samstag hat er in Dortmund seinen letzten Ritt (fünfter Platz auf Two Hearts) absolviert, seine große Karriere beendet. Erwin Schindler hängt die Reitstiefel mit 58 Jahren nun an den Nagel.
Der Senior in er Jockeystube hatte überraschend verkündet, dass er künftig keine Rennen mehr reiten würde. „Wenn man immer nur Letzter wird, macht es doch keinen Spaß“, erklärte er nach 1317 Flach- und sieben Hindernissiegen – eine solche Zahl gibt zumindest der Computer des Direktoriums bekannt.
Den letzten Sieger ritt er im Oktober in Frankfurt mit East Dancer in einem Ausgleich II, das Championat 1976 und der Derbysieg mit Ako 1982 waren zweifellos die Höhepunkte in der Laufbahn des Burgenländers. Über seine Zukunft hüllt er sich noch in Schweigen, „in Haßloch werde ich aber erst einmal wohnen bleiben“, erklärte Schindler.