Der schlimmste Fall ist eingetreten – der Super-Gau am Samstag beim Finalrenntag 2004 auf den Passendorfer Wiesen in Halle. Nach gerade einmal zwei Prüfungen musste die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Gefährliche Bodenverhältnisse sind der Grund für das bittere Storno in der Saalestadt. Als die Pferde für die dritte Prüfung bereits im Führring waren, trat Präsident Klaus Düchting mit der Wahrheit an die Öffentlichkeit.
‚Auf die harte Bodenoberfläche hatte es geregnet‘, schilderte der scheidende Halle-Boss (der Bodenwert lag bei 2,7). ‚Die Pferde rutschen weg. Niemand trifft solch eine Entscheidung härter als den Rennverein. Es ist das Schlimmste, was passieren kann. Aber wir müssen den Renntag abbrechen, die Sicherheit von Mensch und Tier geht vor.‘
Andreas Meisner von der Rennleitung fügte hinzu: ‚Es tut uns furchtbar leid. Wir haben eine Kommission gebildet mit zwei namhaften Trainern und den Jockeys Andreas Suborics, Andreas Boschert und Jozef Bojko. Die einheitliche Meinung war, dass man weitere Rennen auf diesem Boden nicht verantworten kann. Schweren Herzens haben wir uns zu einer Absage durchgerungen.‘
Einverstanden mit der Entscheidung waren aber nicht alle – wenig erfreut wirkten große Teile der Zuschauer, aber auch einige Trainer. Christian Sprengel meinte: ‚Wir Trainer sehen das anders. Wenn die Jockeys aufmerksam agieren würden, hätte man auch die Rennen durchführen können. Das ist die Trainer-Meinung.‘
Immerhin gab Präsident Klaus Düchting den enttäuschten Turffreunden noch ein Versprechen mit auf den Weg: ‚Wir wollen versuchen, den Renntag im November nachzuholen.‘
Vor dem vorzeitigen Ende hatte der einstige Listensieger Miami Blues (Jean-Pierre Carvalho/Hartmut Steguweit, 71:10) sich im Ausgleich IV besserer Tage erinnert und Palma (Marc Timpelan/I.Raabe, 184:10) ihren fünften Saisontreffer markiert.
