Die Rennbahn in Gelsenkirchen ist längst in Vergessenheit geraten, seitdem der Kurs am Horster Schloss seine Pforten für immer geschlossen hat. Hier hatte das Nereide-Rennen seine Heimat, wurde zu einer Anlaufstation für versprechende dreijährige und ältere Stuten. Vor einem Jahr ging nach einem kurzen Intermezzo in Mülheim die Premiere in München über die Bühne, am Sonntag steht die zweite Auflage des Großen MKT – Preises – Nereide-Rennen an.
Und auch diesmal wird die Prüfung von den Ställen ausgezeichnet angenommen, das bewies schon das Nennungsergebnis mit 53 Ladies. Nun rücken zehn Stuten in die Boxen dieses mit 20.000 Euro dotierten Listenrennens ein, darunter mit Mokka aus dem englischen Coakley-Quartier auch ein interessanter Gast. Man ist auf der Suche nach Black Type, das Können der Sri Pekan-Tochter soll bei 85 Kilo liegen.
Was aber noch viel interessanter ist – mit Darryll Holland (Foto) steigt ein absoluter Star in den Sattel. Der Engländer ist von seinem Erfolg mit Brunel im klassischen Mehl-Mülhens-Rennen noch in bester Erinnerung bei den deutschen Turffans.
Doppelt vertreten ist Andreas Wöhler, der auf einen gelungenen Abschied hofft. Denn sowohl die Fährhoferin La Hermana (Karoly Kerekes), als auch Kastoria (Martin O´Reilly) sollen ihren letzten Karrierestart absolvieren, ehe sie in die Zucht wechseln.
Eine erstaunliche Entwicklung hat Sword Tai (Gregory Benoist) genommen, mit der Jungtrainerin Nina Bach einen tollen Job gemacht hat, drei Treffer in Serie einfahren konnte. Auch Spatzolita (John David Hillis) und Russian Samba (Mark Timpelan) werden als aktuelle Formpferde in Endkampf nicht chancenlos sein.
Top Call (Andreas Göritz) überzeugte für den Championstall von Andreas Schütz bereits auf diesem Level, die ebenfalls aus Köln anreisende Aguilera (Angela Kull-Höhn) dürfte bei gerade einmal vier Saisonstarts sicher noch nicht ausgereizt sein.
Gefährlich scheint Stall Sparenburgs Estefania (Wladimir Panov), die zuletzt in einem Altersgewichtsrennen Kastoria und Russian Samba ziemlich bequem die Eisen zeigte. Als einzige Lokalmatadorin wagt die Hachtseerin Walerie (Christian Czachary) als eine der vier Dreijährigen einen Auftritt in dieser Gesellschaft, müsste an eine bessere Leistung aus dem Sommer anknüpfen.
Gar nicht stark genug würdigen kann man das Engagement von Gerd Zimmermann, der am Sonntag selbst in München sein wird, wenn die beiden Finalläufe zum 14 Rennen umfassenden Stall Jenny-Cup anstehen. Und die beiden mit 26.000 Euro dotierten Listen-Hürdenrennen dürften die Freunde des Hindernissports noch einmal so richtig auf ihre Kosten kommen. Mit Is Big und Siberion dürften die Favoritenrollen ganz klar vergeben sein.
