Vor zwei Jahren erlebte Ralf Suerland einen der zunächst schönsten, aber wenige Minuten später einen der bittersten Tage seiner Karriere. Die von ihm für Dr. Rolf Wilhelms vorbereitete Proudwings hatte den Prix Jacques le Marois gewonnen, Europas wichtigstes Meilenrennen.
Doch im Endkampf war sie unter Christophe Soumillon nicht gerade geblieben, der Senkrechtstarter unter den französischen Jockeys hatte nicht seine Glanzform zur Verfügung.
Proudwings (Foto) wurde der Sieg aberkannt, Gruppe I-Meriten auf diese Art zu verlieren ist sicher ausgesprochen tragisch.
Doch am kommenden Sonntag kann Proudwings gerächt werden – Martillo, ebenfalls aus dem Stall von Ralf Suerland, will in dem 500.000er-Meilen-Contest zuschlagen. Deutschlands bestes 1600 Meter-Pferd scheint dafür bestens in Tritt zu sein, wie seine Platzierung aus Ascot sowie der beeindruckende Erfolg im Großen Porsche Preis in Hoppegarten dokumentieren.
Am Dienstagmorgen ging der Höny-Hofer seine Schlussarbeit, und sein Coach wirkte sehr zufrieden: ‚Um 5.45 Uhr war Martillo auf der Bahn. Wir sind wegen der großen Hitze früher rausgegangen. Heute ging er ganz anders, wesentlich besser als beim letzten Mal vor Hoppegarten. Er machte einen guten Eindruck. Ich bin sehr zufrieden mit ihm.‘
Natürlich ist sich Suerland der Schwere der Aufgabe bewusst: ‚Es sind einige richtige Granaten dabei, aber er ist selbst ja auch eine Granate. Dubai Destination wird eine scharfe Klinge schlagen, aber wir müssen noch abwarten bis zur Vorstarterangabe am Donnerstag, ehe man Genaueres sagen kann.‘
Am Mittwoch steht ein wenig Trab auf dem Martillo-Programm, am Donnerstag ein Canter sowie am Freitag möglicherweise ein sogenannter 300-400 Meter-Luftholer. ‚In der Nacht zu Samstag um zwei bis drei Uhr fährt er los, William Mongil und ich fliegen mit dem Besitzer in einer Privatmaschine am Sonntag nach Deauville‘,. erzählt Suerland wenige Tage vor der Proudwings-Rache durch Martillo!
