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Deutlich mehr Erfolge, wie immer ein exzellenter Schnitt von Siegern zu Startern von etwas mehr als 25 Prozent, doch eine geringere Gewinnsumme als 2005 – trotzdem dürfte Uwe Ostmann mit der Ausbeute des Stalles Diana im vergangenen Jahr zufrieden gewesen sein. Immerhin sorgte sein Team mit dafür, dass das Gestüt Auenquelle zum ersten Mal das Championat bei den Besitzern und den Züchtern erringen konnte.

Das Sahnehäubschen wäre sicher ein Sieg von Oriental Tiger gewesen. Der Tiger Hill-Sohn enttäuschte bei allen seinen sechs Starts nicht ein einziges Mal, verdiente immer Geld, doch war er auch nicht immer glücklich. Die Pechsträhne gipfelte im Preis von Europa, als er im ersten Bogen geradeaus ging, von Jockey Andreas Boschert aber doch noch einmal ins Feld bugsiert werden konnte und sogar noch Vierter wurde. Der Trainer hofft natürlich, dass ihm der „Tiger“ in diesem Jahr ein paar Sorgenfalten weniger bereiten wird, die Erwartungen sind in jedem Fall hoch.

Doch scheint man eigentlich an allen Fronten für das kommende Rennjahr bestens gerüstet zu sein. Mit Global Dream steht einer der bislang besten Vertreter des Jahrgangs 2004 am Raffelberg, mit ihm wird natürlich die Derbyroute eingeschlagen. Doch auch dahinter gibt es nicht nur im wie immer kopfstarken Auenquelle-Lot viele interessante Pferde und bei den Stuten fällt nicht nur einmal das Wort „Diana“.

Dass Uwe Ostmann wie immer mit seinen jungen Pferden stark zu beachten ist, das dürfte sich inzwischen auch zum letzten Rennbahnbesucher herumgesprochen haben. Das Gros der Stallinsassen entstammt dem Jahrgang 2005 und selbst zu dieser frühen Jahreszeit ist klar, dass mit dem ein oder anderen schon dieses Jahr zu rechnen sein wird und das nicht nur in Maidenrennen.

Derzeit daheim im Gestüt ist der klassische Sieger Santiago, zweifelsohne die Enttäuschung des vergangenen Jahes. Der Schimmel, der sich 2005 einen Haarriss im Röhrbein zugezogen hatte, konnte bei drei Starts nicht an seine Bestform anknüpfen, seine Zukunft liegt vorerst im Dunkel.

Personell hat sich nur wenig verändert. Marcel Weiß ist längst eine kompetente rechte Hand des Trainers geworden. Jockey Andreas Boschert hat seinen Lebensmittelpunkt zwar inzwischen in Wien, wird aber wie im Vorjahr wieder regelmässig zwischen Österreich und Deutschland pendeln. Ein neues Gesicht ist Karoly Kerekes. Der 28 Jahre alte Ungar kommt aus München, in der Vergangenheit oft genug eine Zwischenstation für große Jockey-Karrieren. „Er hatte mich in Baden-Baden direkt auf die Position eines zweiten Jockeys angesprochen, will auch weiter dazu lernen“, erläutert Ostmann. Im vergangenen Jahr hat Kerekes, der zuvor bei Wolfgang Figge und Werner Glanz war, mit Floriot das erste Gruppe I-Rennen seiner Karriere gewinnen können. Auch Carolin Lippert, die vergangenes Jahr mit Glad Lion einen bemerkenswerten Sieg in Paris herausritt, wird ihre Chance bekommen.

Der Crack ist ungeachtet der Dreijährigen natürlich Oriental Tiger. Alle Hoffnungen, die man in ihn vor Jahrsfrist gesetzt hat, konnte er erfüllen, auch wenn es mit einem Sieg nicht geklappt hat. Sein Trainer hatte ihn immer als Steher angesehen, auch das konnte der Tiger Hill-Sohn umsetzen.

Leider hatte er ein ums andere Mal keinen optimalen Rennverlauf, zudem ist er alles andere als ein einfacher Geselle, Starts mit ihm sind schon für alle Beteiligten mit einem erhöhten Pulsschlag verbunden. Bei seinen ersten beiden Starts ist er jeweils mit Scheuklappen gelaufen, dieses Hilfsmittel will man jetzt wieder anlegen, zumal nach den Schrecksekunden von Köln.

Oriental Tiger debutierte in Krefeld, „das Rennen war aber zu langsam für ihn“, erinnert sich Ostmann, das Mehl-Mülhens-Rennen musste er anschließend wegen Fieber auslassen. Auch in München hatte er keinen günstigen Rennverlauf, erneut war das Tempo nicht angemessen für ihn. Im Derby hatte er keine freie Passage, war aber immerhin Dritter hinter Schiaparelli und Dickens. Nach der kurzen Sommerpause wurde er im Großen Preis von Baden gesattelt, in dem er als Zweiter zu Prince Flori einen guten Zahltag hatte.

„Leider wurde er in der Zielgerade nach außen abgedrängt“, sagt der Trainer, doch ob er bei korrektem Rennverlauf Prince Flori geschlagen hätte, ist doch fraglich. Unter der Überschrift „Pech und Pannen“ ist auch das letzte Laufen des Jahres zu sehen, als er im Preis von Europa an der ersten Ecke geradeaus ging. „Hochachtung vor Andreas Boschert, dass er ihn wieder gerade gerichtet hat, dann weitergeritten ist“, kommentiert Uwe Ostmann im Nachhinein diese Vorstellung, „er ist dann ja noch Vierter geworden, es war wohl seine beste Leistung überhaupt.“

Natürlich stehen für den bereits blendend aussehenden Oriental Tiger die relevanten Grand Prix-Rennen an. 2400 Meter sind für ihn nicht das geringste Thema, „der Boden kann auch richtig tief sein“, heißt es zu dem großen Kämpfer. Das erste Ziel wird der „Große Preis“ des Frühjahrs-Meetings in Baden-Baden sein, ob er vorher schon einmal läuft, bleibt abzuwarten. Er wird auch eine Nennung für den Prix de l’Arc de Triomphe bekommen. Mit einem GAG von 95,5 Kilo gehört er natürlich zu den Spitzenpferden in Deutschland.

Der Senior des Stalles ist der einstige „Winterfavorit“ Glad Lion, der als Trainingspartner von Oriental Tiger wichtige Dienste leistet. „Ein nicht so ganz einfaches Pferd wie Oriental Tiger braucht halt einen solchen Partner für die Arbeit“, sagt Ostmann, „aber Glad Lion hat uns auch so viel Freude gemacht, „es ist schon erstaunlich, wie gut er auf so unterschiedlichen Distanzen zurecht kommt.“

Einen Dashing Blade-Sohn aus einer Big Shuffle-Mutter mag man kam auf langen Distanzen vermuten, doch verdiente der jetzt Sechsjährige gutes Geld auf Strecken zwischen 2200 und 2400 Meter, bevor ihm in Köln der Sieg in einem Ausgleich I über 1600 Meter gelang. Carolin Lippert steuerte ihn dann in Maisons-Laffitte über 2000 Meter zum Sieg. Mit seinem GAG von 86,5 Kilo ist er zumindest im Handicap nicht mehr ganz leicht zu platzieren, Listenrennen stehen auf dem Plan, man wird auch reisen müssen.

Längst noch nicht alle Karten aufgedeckt hat sicher Turfshuffle, der sich an der Startmaschine als schwierig erwies, weswegen man sich zur Kastration entschloss. Nach seinem Maidensieg in Hamburg hatte er in einem Handicap in Baden-Baden ein grottenschlechtes Rennen, war auch anschließend in Bremen nicht ganz glücklich. Dort gewann er im Oktober völlig souverän einen Ausgleich II über die Meile. Der Sprung in den Ausgleich I oder sogar mehr ist ihm zuzutrauen.

Der Traum vom Derby schwingt bei Global Dream natürlich mit. Schon im vergangenen Jahr war er um diese Zeit einer der Favoriten im Lot, diese Einschätzung hat er eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Ich bilde mir ein, dass er noch gewachsen ist“, stellte Uwe Ostmann beim Betrachten des Hengstes, war er doch zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch nicht allzulange aus dem Urlaub zurück.

Der Seattle Dancer-Sohn, beste Werbung für seinen in hohem Alter nach Deutschland gekommenen Vater, debutierte in Hamburg, wo er sich in einer knappen Entscheidung gegen Kaleo durchsetzte. Kämpfen musste er auch in der Maurce Lacroix-Trophy, als er sich gegen Sugar Baby Love und erneut Kaleo, der wenig glücklich war, durchsetzen konnte. Den Preis des Winterfavoriten verlor er nur gegen den Zuchtgefährten Molly Max, „der aber bestimmt kein schlechtes Pferd ist“, so Ostmann, „der war in der entscheidenden Phase weg, den konnte er nicht mehr einholen.“

Global Dream glänzt bereits wie im Sommer, er könnte fast schon loslegen. Geplant ist wie bei Oriental Tiger die klassische Route, in Krefeld geht es los. Als Seattle Dancer-Sohn und Darshaan-Enkel sollten weite Distanzen für ihn kein Problem darstellen, „er ist auch vom Temperament her ein Steher“, sagt der Trainer. Das achte Produkt der Grimpola-Tochter Goonda ist ein völlig unkompliziertes Pferd, ein großer Kämpfer, eindeutig einer der Cracks im Jahrgang.

Ebenfalls auf einen Klassiker wird Laeya Star vorbereitet. Die Stute aus dem ersten Jahrgang von Royal Dragon so so blendend aus, dass die 1000 Guineas in Düsseldorf eigentlich schon nächste Woche kommen könnten. ‘In der Winterkönigin hatte sie Pech, ist über Winter noch einmal deutlich stärker geworden’, sagt der Trainer über Laeya Star, die bei ihrem Debüt hinter Shane Zwete wurde und danach nach wenig optimalem Rennverlauf Fünfte in Baden-Baden wurde.

Auch für Auenschütze ist das Derby ein Thema. Der Tiger Hill-Sohn könnte Hamburg auf dem „zweiten Weg“ ansteuern. Beim Einstand schlug er Sassoloaro und Lovely Tiger in Köln, war dann als heißer Favorit im Ratibor-Rennen eine „Riesenenttäuschung“. Der Bruder von Auengunst und Arucas ist kein übermässig großes Pferd, kann aber laufen, ist sicher etwas für weite Wege.

Nicht unbedingt die Größte ist auch Auenwiese, doch fällt beim Betreten ihrer Box das Wort „Diana“. Sie ist nur einmal gelaufen, war in Düsseldorf Dritte und kann somit in Sieglosen-Rennen beginnen. „Selbst wenn sie eine Lando-Stute ist, sollte sie weichen Boden können“, meint Uwe Ostmann, der sie auch für das Schwarzgold-Rennen einschreiben wird.

Good Harmony wurde als Jährling in Newmarket erworben, sie vertritt eine in Auenquelle bestens bekannte Familie. Die langbeinige King’s Best-Stute hat einige Zeit gebraucht, sie ist mit ihrer Entwicklung aber jetzt fast abgeschlossen. Im Mai/Juni ist mit ihr zu rechnen, sie sollte ihren Weg machen, an ihrer Galoppade ist nichts auszusetzen. Kalypso Queen hat bei beiden Starts Geld verdient. Der Boden sollte für sie nicht zu weich sein, Distanzen um die Meile sollten ihr entgegen kommen. Sie sollte erst einmal ein Rennen gewinnen, dann wird man weitersehen.

Sie ist der Erstling einer wenig geprüften Big Shuffle-Stute aus Schlenderhaner Zucht. Oriental Lane betrachtet man als Schwester von Oriental Tiger natürlich mit besonderem Interesse. Sie ist das sechste Produkt ihrer Mutter, aber auch dreijährig kaum ein frühes Pferd. „Sie wird weiter Zeit benötigen, nicht vor Mai laufen“, sagt der Trainer.

Was kein Grund ist, ihr keine gute Zukunft zu prognostizieren. Vive l’etoile ist einer der seltenen Hengsten aus seiner Familie. Die Mutter hatte im Stall bereits eine Reihe von guten Stuten, der Big Shuffle-Sohn sollte nicht aus der Art geschlagen sein. „Er wird sich auf Distanzen um die Meile einpendeln, bei ihm passt alles“, heißt es zu ihm. Er steht schon in gutem Rahmen, ist ein Hengst ohne Fehl und Tadel.

Nach und nach im November sind die 13 Nachwuchsgalopper aus Auenquelle eingetroffen und es dürfte gesichert sein, dass das eine oder andere Ass für die aktuelle Zweijährigen-Saison darunter sein dürfte. Ob das Acatajana sein könnte, ist vorerst noch nicht zu sagen. Die unauffällige Stute stammt aus einer Linie, die Auenquelle noch etwas schuldig ist.

Ihre Schwester Auenwiese gehört bei den Dreijährigen zu den Hoffnungen, Acatajana wird kaum vor Herbst startfertig sein. Etwas für die zweite Jahreshälfte ist Auentime, ein langes Modell, die jüngere Schwester zu Auenschütze. Sie hat bereits die richtige Größe, wurde wie die Stallgefährtin für den Preis der Winterkönigin eingeschrieben.

Bredbo wurde für den Preis des Winterfavoriten genannt, doch bis dahin wird noch reichlich Zeit vergehen. „Er braucht noch Zeit zur Entwicklung“, sagt Ostmann, „ist noch etwas wenig Pferd. Abwarten, ob er dieses Jahr läuft.“ Seine Mutter, die im Stall bereits die gute Bella Flora hatte, kam auch erst spät richtig auf Touren, gewann vierjährig auf Listenebene. Eher am Ablauf zu erwarten ist Floriana, die folgerichtig auch für die „Winterkönigin“ eingeschrieben wurde.

Die Mutter ist inzwischen verkauft worden, ganz überzeugt hat die Linie noch nicht. Die Settle Dancer-Stute ist korrekt und kräftig, „schnell sind sie in der Familie eigentlich alle“, sagt Uwe Ostmann. Die Mutter von Free Sky stand zunächst in der Nikenich-Zucht, war dann in Fährhof, bevor sie tragend von Dashing Blade von Auenquelle erworben wurde.

Das muss kein Fehler gewesen sein, denn Free Sky ist ein großrahmiger Hengst, dem schöne Bewegungen attestiert werden und der durchaus schon 2007 an den Ablauf kommen könnte. Von der guten Meinung zeugt eine Nennung im Preis des Winterfavoriten. Free Sky ist immerhin Bruder von Fairlight, Fürst von Bismarck, Freixenet und Fenix.

Sehr gut hat uns Giant Step gefallen und auch Uwe Ostmann hält ihn für ein frühes Pferd. Er ist ein typischer Big Shuffle-Hengst, praktisch, nicht zu groß, in ihm scheint viel Power zu stecken. Er ist das zweite Produkt einer Bluebird-Stute, „wird dieses Jahr sicher laufen“, so die Aussage. Eine Nennung für den „Winterfavoriten“ wurde abgegeben.

Auch für Glad Eagle, der auch für Auktionsrennen in Betracht kommt, da er in Baden-Baden den Reservepreis von 40 000 Euro nicht erreicht hatte. Sein Vater Fantastic Light ist der Durchbruch bislang so recht noch nicht gelungen. „Er wird Zeit benötigen“, sagt der Trainer, „wenn alles glatt geht, kann er im Herbst laufen. Er wird sicher weitere Wege benötigen.“

Global Rose ist natürlich als Schwester von Global Dream interessant. Mit Global World hatte sie bereits eine gute Vollschwester im Stall, auch Global Hero konnte laufen. „Eine richtige Zweijährige ist das nicht“, schränkt Ostmann ein, „kein frühes Pferd.“ Kalawa ist eine Schwester des nach Hong Kong abgegebenen Kahn, der dort nach einer gewissen Anlaufzeit richtig ins Rollen gekommen ist. Wenn sie so gut wird wie der Big Shuffle-Sohn, der immerhin das Ratibor-Rennen gewonnen hat, wird man sicher zufrieden sein.

Ob Orange Champ schon zweijährig läuft, erscheint eher zweifelhaft. Der Kornado-Sohn ist ein richtiger Kasten, „mit ihm rechne ich erst dreijährig“, sagt Ostmann. Etwas anderes ist Oriental World, „die erfreulicherweise nicht so kompliziert wie ihr Bruder Oriental Tiger ist“, sagt Ostmann, „sie hat kaum etwas von ihrer Mutter, ist größer und kräftiger. Sie galoppiert schon sehr im Gleichgewicht, das wird bestimmt eine Zweijährige.“

Selbstverständlich wurde sie für den Preis der Winterkönigin eingeschrieben. Rzala „ist etwas für den Herbst.“ Sie muss noch etwas wachsen, doch ist man keineswegs unzufrieden mit ihr. Sie ist der Erstling einer ungeprüften Gone West-Stute, die vor einigen Jahren importiert wurde. Bleibt von den jungen Pferden aus Auenquelle Turfblume, die „noch etwas aufpacken könnte.“ Vorerst ist mit der Lando-Stute alles in Ordnung, doch war schließlich auch ihr Bruder Turfshuffle kein Frühaufsteher.

Omkareshwar ist im Herbst dreimal an den Ablauf gekommen, wobei er sich in Hannover als Dritter zu Waldliebe und Now Again ordentlich aus der Affäre ziehen konnte, die Bestätigung in Bremen blieb dann aus. Er hat im Rennen noch nicht das umsetzen können, was er in der Arbeit gezeigt hat.

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