Der ‚K?nig‘, Proudance und 4 x Schiergen in Bremen

Einst in Düsseldorf beheimatet, jetzt in Bremen zuhause: Das letzte Gruppe-Rennen der Turf-Saison führt über die Meile, es ist nach der Instalierung des Sales & Racing Festivals um eine Woche nach hinten gerückt, doch hat es von seiner Bedeutung nichts eingebüßt.

50 000 Euro stehen über dem Großen Preis der Freien und Hansestadt Bremen, ein Rennen, das vor einigen Wochen zumindest für die weiteren Jahre auf der Kippe stand. Ernsthaft wurde darüber nachgedacht, ob diese Prüfung und auch das erste Rennen des Jahres, gelaufen unter dem Patronat der Bremer Wirtschaft, noch finanzierbar sind.

Doch inzwischen konnte Geschäftsführer Dietrich von Mutius Entwarnung geben: “Beide Rennen sind gesichert”, verkündete er, wobei es in der Benennung der Gruppe-Konkurrenzen aber möglicherweise noch Änderungen geben wird.

Dass es ohne die Stadt Bremen und ihre Unterstützung in der Vergangenheit unmöglich gewesen wäre, den Standard der Bahn in der Vahr auf das jetzige Niveau zu bringen. Und die Tatsache, dass der Innensenator im Vorfeld des Renntages auf der Bahn zum Umtrunk lädt, zeigt die unveränderte Verbundenheit der Hansestadt mit der zweitwichtigsten Sportstätte der Hansestadt nach dem Weserstadion.

Im vergangenen Jahr waren es zwar ein paar mehr Pferde, die am 1600-Meter-Start in die Boxen einrückten, dafür überzeugt diesmal die Qualität. Und es ist kein Wunder, dass der Trainer, der das Rennjahr bislang geprägt hat, auch in dieser Prüfung aus allen Rohren feuert.

Peter Schiergen, der designierte Champion, ist gleich mit einem Quartett in Bremen vertreten, wird auch alle seine Jockeys einsetzen. “Assiun hat zuletzt ein schlechtes Rennen gehabt”, führt er bezüglich des Schlenderhaners aus, “er ist nicht besonders gut abgesprungen, diese Form ist zu streichen.” Terry Hellier hat diesmal den Ritt, passend elastischen Boden wird er vorfinden.

“Madresal hat es nicht schwerer oder leichter als bei seinen letzten Stars”, fügt er an, “er wird wieder dabei sein.” Immerhin ist das Team Schiergen/Mongil seit zwei Gruppe-Rennen ungeschlagen – da könnte mit dem Schimmel aus Fährhof durchaus der Hattrick gelingen. Der Ebbesloher Salt Lake, “der zuletzt enttäuscht hat, wird besser laufen.”

Etwas überraschend ist auch der Schlenderhaner Tiberius Caesar im Feld verblieben, denn mit ihm hatte man zunächst einen Auslandseinsatz ins Auge gefasst. Vergangenes Jahr gewann er dieses Rennen nach einem wahren Husarenritt von Andreas Suborics, der ganz an der Außenseite manchen Meter mehr galoppierte, am Ende aber noch überlegener Sieger war. Da das Geläuf komplett saniert wurde, ist mit einer ähnlichen Attacke ganz außen wohl nicht zu rechnen.

Doch ist das Rennen alles andere als ein Selbstgänger für das Asterblüte-Quartier, denn mit König Turf und Proudance werden zwei bärenstarke Dreijährige gesattelt. Dabei hatte Christian Sprengel nach dem dritten Platz von König Turf in Köln schon das Saisonende des Big Shuffle-Sohnes angekündigt.

“Um diese Jahreszeit kann man sich natürlich nie sicher sein, ob sich die Pferde nicht doch verschlechtern”, gibt er zu, “aber die Arbeit war gut, er fühlt sich wohl. Torsten Mundry kennt ihn, hat ihn schon bei seinem ersten Sieg geritten.”

Proudance (Foto) kommt mit der Empfehlung eines guten Laufens aus Longchamp an den Start, Trainer Ralf Suerland hofft auf “nicht allzuweichen Boden.” Dem wird wohl so sein, bis zum Sonntag ist in der Vahr nicht mit Niederschlägen zu rechnen.

Nicht ganz aus der Welt ist Ocarito. Blueberry Forest, der hier schon gut gelaufen ist, Askant, für den weicher Boden gut wäre, und Sambaprinz komplettieren das Feld.

Nächste Renntage

Galopprennen in Deutschland
Sa., 15.11.Krefeld
Mi., 19.11.Dresden
So., 07.12.Dresden
So., 14.12.Dortmund (S)
So., 28.12.Dortmund (S)
So., 04.01.Dortmund (S)
Galopprennen in Frankreich
Do., 13.11.Pau, Fontainebleau
Fr., 14.11.Saint-Cloud
Sa., 15.11.Croise-Laroche, Auteuil
So., 16.11.Angers, Toulouse, Auteuil
Mo., 17.11.Lyon la Soie, Le Mans
Di., 18.11.Chantilly, Marseille-Vivaux