Der K?ln-Kracher: Elektrisierende Duelle in K?lner Event

Sie haben vieles gemeinsam. Ihr Trainer ist Andreas Schütz. Ein Coach, der Gruppe-Siege (im Turf-Volksmund „Big points“ genannt) sammelt wie kaum ein anderer. Ihre bislang größte Stunde schlug in Hamburg, genauer gesagt im Deutschen Derby. 2002 bzw. 2003 gewannen sie das wichtigste Rennen des Jahres.

Doch am Sonntag sind sie Konkurrenten, könnten sich ein elektrisierendes Duell mit einer Reihe anderer Cracks liefern.

Dai Jin (Foto) und Next Desert treffen im Credit Suisse Private Banking Pokal aufeinander, zwei Derbysieger im Weidenpescher Park aus demselben Stall. Reichlich Spannung liegt also über dem Gruppe I-Event, in dem 205.000 Euro zur Verteilung bereit stehen, es wie in Hamburg über 2400 Meter geht.

Andreas Schütz sagte einen Auftritt der beiden Kandidaten bereits vor Tagen gegenüber dem Renn-Verein zu. „Man gibt sich hier sehr viel Mühe mit dem Geläuf“, räumt er auch Zweifel an der richtigen Bodenbeschaffenheit für Next Desert aus, der nun schon seit seinem dritten Platz beim Frühjahrs-Meeting im Großen Mercedes Benz-Preis (hinter seinen Trainingsgefährten Epalo und Salve Regina) nicht mehr am Start war.

Während für Dai Jin wieder Olivier Peslier eingeflogen wird, ist Next Desert erneut Andrasch Starke anvertraut. Nach den Eindrücken unserer Trainingsspionin ging bei der Schlussarbeit Dai Jin ein gutes Stück besser als Next Desert.

Andreas Schütz rechnet mit einem starken Auftritt seiner beiden Hoffnungen: „Dai Jin hat sehr gut gearbeitet. Ich bin selbst gespannt, was am Ende herauskommt. Next Desert wird mit ziemlicher Sicherheit laufen. Wir müssen jetzt mal einen Anfang mit ihm machen, auch im Hinblick auf geplante Starts in Baden-Baden und später im Arc in Paris.“

Aber sich nur auf die beiden Schütz-Asse zu konzentrieren, würde der großen Klasse der anderen Kandidaten nicht gerecht werden. Der Fährhofer Sabiango (Eduardo Pedroza) schaffte zuletzt im WestLB-Deutschlandpreis ein strahlendes Comeback, beeindruckte mit einem völlig souveränen Erfolg.

Als Coronation Cup-Gewinner ist Warrsan (Philip Robinson) möglicherweise sogar das Maß aller Dinge. Zumindest dürfte der Engländer ein ganz harter Prüfstein für die heimische Garde sein. Denn auch in den King George überzeugte er als Sechster.

Sagittarius (Fernando Diaz) platzierte sich schon mehrfach auf Gruppe-Ebene, sicherte sich zuletzt den Oslo Cup (Listenrennen) gegen Albaran, müsste sich aber weiter steigern, um hier ganz vorne zu landen.

Bleibt im Sextett noch Well Made, der eigentlich schon in Düsseldorf mit von der Partie sein sollte, ehe er in letzter Sekunde noch abgemeldet wurde. Die Suche nach passendem Boden gestaltet sich für den Röttgener in diesem Mega-Sommer extrem schwierig. Trainer Hans Albert Blume stellt klar: „Well Made läuft nur, wenn der Boden Boden weich ist. Er ist unverändert bestens in Gang.“

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