Der Held und der Ungl?cksrabe: Eagle Rise und Santiago

Mit dem bei vier Starts ungeschlagenen Santiago hatte man bei der pferdewetten.de – Berlin-Brandenburg-Trophy am Sonntag in Köln einen Werbeträger ersten Ranges, dessen Stern gerade hier so richtig aufgegangen war, als er im Mehl-Mülhens-Rennen die Konkurrenz überlegen abgefertigt hatte.

Für die internationale Note sorgte der Franzose Tiganello, dessen Sieg während des Iffezheimer Frühjahrs-Meetings noch in bester Erinnerung war. Ihm traute man noch am ehesten zu, Santiagos Serie zu beenden.

Dass es dann ein Stopp in der Zielgeraden und damit der Rennverlauf sein würde, hatte man jedoch nicht gedacht. Es geschah Mitte des Einlaufs, als der innen postierte Santiago angreifen wollte.

Norman Richter, Jockey des vor ihm liegenden und vom Start weg führenden Areias, griff zum Stock, um sein Pferd zu motivieren, doch unter der links geführten Peitsche lief Areias zunehmend in die Spur von Santiago, so dass dieser klar ersichtlich gestört wurde, seinen Platz verlor, neu ansetzen musste, um dann seine Klasse zum Tragen zu bringen.

Was aber nicht mehr reichte, denn die Entscheidung lag nur noch zwischen den stets in Ausgangsposition befindlichen und die Situation nach Santiagos Pech nutzenden Eagle Rise (Foto) und Tiganello, die sich auf dem letzten Stück unerbittlichen bekämpften, wobei Georg Baron von Ullmanns Eagle Rise unter Terry Hellier als hauchdünner, aber verdienter Sieger hervor ging.

„Eagle Rises vierter Gruppe-Sieg, davon drei in Gruppe II-Rennen, und das als Fünfjähriger, das kommt auch nicht jeden Tag vor“, hieß es nicht ohne berechtigten Stolz im Lager des Siegers, der „als Danehill-Sohn auch seinen Wert für die Zucht besitzt“, wie Racing Manager Paul Harley anmerkte.

„In drei Wochen wird er hier wieder in einem Gruppe III-Rennen, in der Globetrotter-Meile, antreten. Eagle Rise, der ausschließlich von Elke Schütz in der Arbeit geritten wird, mag die Kölner Bahn ungemein“, blickte Harley schon einmal voraus.

So weit vorausschauen wollte Uwe Ostmann als Betreuer des unglücklichen Santiago nicht. „Das muss ich mir erst überlegen“, so der geknickte Mülheimer Trainer („gut, dass der Besitzer nicht da war“), der ansonsten die weiteren Termine seiner Schützlinge stets parat hat, diesmal sichtlich um Fassung rang. Dass Boschert mit vier Siegen den Kollegen die Schau stahl, wird ihn angesichts des Abschneidens im Gruppe-Rennen nicht groß getröstet haben.

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