Der Super-Gau in Halle – so lautete die Schlagzeile beim Finalrenntag im November 2004 auf den Passendorfer Wiesen. Nach gerade einmal zwei Prüfungen musste die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Gefährliche Bodenverhältnisse waren der Grund für das bittere Storno in der Saalestadt.
Kontroverse Diskussionen folgten, Präsident Klaus Düchting wechselte später die Fronten, zunächst wollte niemand das Präsidentenamt übernehmen. Die Zukunft des Rennsports stand in großer Frage. Die Turffreunde mussten lange zittern. Würde es in Halle überhaupt weitergehen, das schien zunächst alles andere als sicher.
Doch Gerd Vleugels, Geschäftsführer eines Getränkevertriebs, übernahm das Ruder, wurde neuer Präsident des Hallenser Rennclubs und hauchte dem Galopprennsport an der Saale gemeinsam mit einer engagierten Mannschaft wieder neues Leben ein.
Die Früchte dieser Arbeit möchte man nun erstmals am Samstag ernten, hofft auf Massenbesuch, denn nach der unfreiwilligen Pause dürfte der Rennhunger gewaltig sein. Zwei weitere Veranstaltungen sind in dieser Saison noch fest geplant.
Auch das Programm kann sich sehen lassen. Acht gut bestückte Rennen bekam man zusammen, ein Altersgewichtsrennen wurde gestrichen. In der zweiten Tagesprüfung messen sich die Zweijährigen. Ein Blick in den Führring ist Pflicht für die Zuschauer, um die Chancen der acht Kandidaten richtig zu analysieren. Mit Axel Kleinkorres und Christian Sprengel geben sich hier auch Trainer aus den alten Bundesländern die Ehre.
Über 1350 bzw. 1750 Meter führen die beiden Ausgleiche III, wobei bei den Sprintern der Dreijährige Saloon (Viktor Schulepov) aus dem Quartier von Michael Sowa nach seinem überzeugenden Erfolg in Hamburg auch im Handicap eine entscheidende Rolle spielen könnte.
Eine Reihe bekannter Jockeys nutzt den in Nordrhein-Westfalen rennfreien Tag zu einem Gastspiel in Halle, darunter auch Andre Best, Eduardo Pedroza, Filip Minarik (Foto), Alessandro Schikora, um nur einige zu erwähnen.











