Der Endspurt um das Hindernis-Championat in M?nchen

In vielen Sparten des deutschen Turfs sind die jeweiligen Meisterschaften schon entschieden – das Sales & Racing Festival in Baden-Baden war eigentlich die letzte Gelegenheit, um das Konto noch einmal kräftig aufzustocken. Doch zumindest im Hindernissport gibt es am Dienstag, dem Allerheiligen-Tag, in München noch einmal richtig Geld zu verdienen.

In den Finalläufen des Jenny-Cups, unterstützt von betbull, werden jeweils 26 000 Euro ausgeschüttet. Auf den ersten Blick sind die Championate entschieden: Bei den Jockeys sowieso, da steht Dirk Fuhrmann, der natürlich auch in Riem dabei ist, vor dem Titelgewinn.

Eigentlich auch bei den Besitzern: Da führt der Stall Steintor mit derzeit gewonnenen 56 300 Euro scheinbar bequem vor dem Titelverteidiger, dem Stall Jenny, mit 23 300 Euro. Doch dessen Chef Gerd Zimmermann hatte schon in Baden-Baden angekündigt: “In München greife ich noch einmal richtig an.”

In der Tat, denn in den beiden Hürdenrennen, dem für Dreijährige und dem für ältere Pferde, kommen insgesamt gleich sechs Jenny-Pferde an den Ablauf. “Ich muss in beiden Rennen schon Erster-Zweiter werden, dann könnte es gehen”, hatte Zimmermann in Baden-Baden prognostiziert.

Dann wäre er 700 Euro vor dem Stall Steintor, doch schaut sich dessen Chef Otto-Werner Seiler (Foto) natürlich die Sache nicht untätig an: Bei der Vorstarterangabe nannte er seinen aktuellen Iffezheimer Sieger Schattenmann für das Älteren-Hürdenrennen nach, schon der fünfte Platz des Halbblüters brächte 800 Euro ein, das könnte schon ein wichtiger Baustein für das Championat sein.

Es ist ohnehin eine Hürdenprüfung geworden, die zumindest aus nationaler Sicht den Titel “Championship” zu Recht trägt. Gleich fünf Pferde kommen aus dem Stall von Christian von der Recke, der sich, allerdings wohl doch nicht ganz ernsthaft, noch um seine Titelverteidigung sorgt: “Jozef Vana hat in beiden Rennen Pferde am Start, ist auch nur 14 000 Euro zurück. Wenn er beide gewinnt, ist mein Vorsprung auch weg.”

Doch das dürfte angesichts der Streitmacht, die er aufbietet, eher unwahrscheinlich sein, denn es ist doch schwer anzunehmen, dass das ein oder andere Weilerswister Pferd Geld verdienen wird.

Besonderes Interesse verdient im Jenny-Quartett Siberius, der noch am letzten Freitag in Iffezheim über die schweren Sprünge erfolgreich war. “Er ist sehr gut aus dem Rennen zurück gekommen”, betont Recke, “sonst würden wir ihn nicht nach München verladen.”

Doch auch Fiepes Shuffle und Levirat werden mit Chancen gesattelt, für Beanney, den der Stall Jenny erst vor zwei Wochen in seinen Besitz brachte, geht es dagegen eher um ein besseres Platzgeld. Für Prato ist es nach einer Pause ein Neubeginn.

Dirk Fuhrmann hat sich aus einen sicherlich größeren Angebot für Ladrina entschieden. Die Stute im Besitz und im Training von Erich Pils gewann in Baden-Baden bei der großen Woche in imponierendem Stil, doch ist die Frage, ob sie mit der vermutlich doch trockenen Bahn zurechtkommt. Da hat Trainer Uwe Stoltefuß bezüglich Bixxente und Maniac gar keine Bedenken: “Beide sind sogar auf gute Bahn angewiesen.”

Quantitativ nicht ganz so stark ist das Hürdenrennen für Dreijährige ausgefallen, doch laufen dort aus dem Jenny-Aufgebot mit Air force one und Le Medaaly Hengste, die sich schon auf der Flachen profilieren konnten, so dass in dieser Prüfung “eins-zwei” für den gelb-weißen Farben durchaus im Bereich des Möglichen ist.

Dem Vernehmen nach ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass sich der Unternehmer aus Pulheim im kommenden Jahr noch einmal in der bisherigen Form als Mäzen für den Hindernissport engagiert. “Man muss aber sagen, dass es ihm gelungen ist, den Hindernissport hier wieder in Schwung zu bringen”, sagt natürlich nicht ganz uneigennützig Christian von der Recke.

Die Prüfungen über Hürden sind natürlich die Highlights eines Riemer Renntags, an dem gleich zwei Dreierwett-Jackpots ausgeschüttet werden. Das Saisonfinale in knapp zwei Wochen steht dann noch einmal im Zeichen der Zweijährigen.

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