Der Boden-Poker vor dem Arc: Noch viele Fragezeichen

Die Unklarheit über das Starterfeld des Prix de l’Arc de Triomphe, dem wichtigsten europäischen Galopprennen des Jahres, ist noch nicht gewichen. Der Boden war zur Wochenmitte wieder stark abgetrocknet, nachdem es in der Nacht zum Dienstag 0,4 Millimeter Regen gegeben hatte. France-Galop-Direktor Thierry Delegue war am Dienstag in Longchamp vor Ort, besprach mit Rennbahnmanager Christian Delporte die Lage.

„Wenn es weiter trocken bleibt“, so Deloporte, „werden wir ab Donnerstag die Bahn bewässern, drei bis vier Millimeter sprengen. Weitere Maßnahmen werden wir von der Wetterlage abhängig machen.“ Die langfristige Wetterprognose kündigt in der französischen Landeshauptstadt erst für Montag wieder Niederschläge an.

Fast die Hälfte der am Mittwoch bei der zweiten Streichung stehengebliebenen 21 Pferde sind nicht nur wegen des Bodens fragliche Starter, im Einzelfall geht es auch darum, wie es um die Konkurrenz bestellt ist. Allgemeine Konfusion herrscht denn auch bei den Buchmachern, die allerdings durchweg North Light (Kieren Fallon) zu Kursen zwischen 9:2 und 11:2 als Favoriten anbieten.

Sicher dabei ist jetzt wohl auch der irische Derbysieger Grey Swallow (Pat Smullen), der nach seinem vierten Rang in den Irish Champion Stakes in der Arbeit zunächst nicht so überzeugen konnte, am Dienstag aber im Training wieder so gut ging, dass sein Trainer Dermit Weld meinte: „Er muss zwar für 60 000 Euro nachgenannt werden, doch wollen wir es versuchen.‘

Weitere ziemlich sichere Starter sind neben unserer Hoffnung Shirocco (Foto) der Baden-Badener Sieger Warrsan (Kerrin McEvoy), Mamool (Frankie Dettori) als einziger Godolphin-Repräsentant, die Franzosen Cherry Mix (Christophe Soumillon), Valixir (Eric Legrix), Prospect Park (Olivier Peslier), Vallee Enchantee (Stephane Pasquier), Policy Maker (Thierry Thulliez), Pride (Thierry Jarnet) und Execute (Dominique Boeuf). Bago (Thierry Gillet) soll laufen, wenn der Boden abgetrocknet ist.

Bei der doppelten Oaks-Siegerin Ouija Board wird noch gepokert. „Wenn alle Pferde, die aktuell im Gespräch sind, im ‘Arc’ laufen, dann gehen wir wohl doch in den Prix de l’Opera“, sagte Trainer Ed Dunlop. Ob die englische St. Leger-Zweite Quiff nachgenannt wird, steht ebenfalls noch in den Sternen wie das Laufen von Latice, die von Michael Kinane geritten werden könnte.

Wieder im Rennen ist der Japaner Tap Dance City, dessen von Tokio kommendes Flugzeug in Mexiko festlag. Auf Grund massiver Fanproteste aus Japan konnte Mitsuhiro Shioiri, Manager des Yushun Horse Clubs, in dessen Farben der vorjährige Japan Cup-Sieger läuft, eine Maschine auftreiben, die den Hengst nach Frankreich bringt. „Wenn alles glatt läuft, dann startet er am Sonntag“, hieß es.

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