Er sah aus wie ein angeknockter Boxer. Blut lief ihm übers Gesicht, direkt neben den Augenbrauen (denn er war vom eigenen Pferd im Absattelring gestoßen worden). Schweiß stand ihm auf der Stirn. Doch gestört wird ihn das nicht haben. Denn Kenneth Ramsey, Besitzer aus den USA, stand plötzlich auf dem Zenit seines Besitzerlebens. Als Eigner von Roses in May durfte er Momente genießen, die sicher unvergesslich bleiben.
Nach 2000 Metern hatte sein Devil His Due-Sohn völlig erwartungsgemäß den Dubai World Cup gewonnen, das mit sechs Millionen Dollar Gesamtsumme wertvollste Rennen auf dem Globus. Aus der Hand von Maktoum Al Maktoum, Sheikh Mohammed, der als einer der ersten gratulierte, und Hamdan Al Maktoum nahm Ramsey gemeinsam mit seiner Famlie den riesigen goldenen Pokal entgegen.
‚Roses can bloom in March‘, Rosen können im März blühen, jubelte der Besitzer. Durfte er auch, denn sein fünfjähriger Hengst hatte eine Gala-Vorstellung abgeliefert. Jockey John Velasquez schaute sich schon im Schlussbogen um, als der Favorit die Spitze übernommen hatte.
Und von diesem Moment an ar es ein Spaziergang von Roses In May, der als Runner-up zu Ghostzapper, Horse of the Year 2004 in den USA, die beste Leistung im 12-er-Feld (Godolphin hatte keinen Starter mehr im Rennen, nachdem Grand Hombre wegen seiner Hufprobleme abgemeldet worden war) mitbrachte.
Bei drei Längen beließ es Velasquez im Sattel von Roses In May, hinter dem der Saudi-Arabier Dynever (Jose Santos) sensatonell Zweiter wurde vor dem Amerikaner Choctaw Nation, der weitere 4,25 Längen zurück als Dritter vor dem Engländer Jack Sullivan und dem Mandella-Schützling Congrats einkam, die allesamt keine bessere Möglichkeit besaßen.
Der in Deutschland gezogene King´s Boy belegte Rang acht. Die anfangs vorne befindlichen Pferde mit Yard-Arm, Chiquitin, Elmustanser und Ruler´s Court verschwanden bald nach hinten.