Den Mega-Coup vor Augen: Paolini hauchd?nn Zweiter!

Zentimeter, wenige Zentimeter nur und die ganze deutsche Turf-Welt haette Kopf gestan-den: Paolini hatte den Sieg im Finallauf der World Series Championship vor Augen, doch praktisch im letzten Galoppsprung schnappte ihm der Hong Kong-Aussenseiter Precision noch den Mega-Coup in dem mit insgesamt 18 Millionen HK-Dollar ausgestatteten 2000 Meter-Rennen weg.

Aus der inneren Box hatte Andreas Suborics auf Paolini (Foto Sorge) sofort einen Platz in vorderer Linie des von Come See You vor Dano-Mast angefuehrten Feldes. An vierter Stelle marschierte der 380:10-Aussenseiter.

Und als die Gerade erreicht war, fiel die ausserordentlich gute Haltung von Suborics auf, der auf einem bestechend gehenden Pferd sass.

Gemeinsam mit dem stark agierenden Dano-Mast setzte sich Paolini schon vor der Distanz in Front, hatte bald einen ordentlichen Vorteil. Doch ganz aussen drohte die Gefahr in Gestalt von Precision. Man dachte eigentlich, dass Paolini die 10,2 Millionen Siegpraemie schon sicher haette, doch war das eine Rechnung ohne Michael Kinane.

Der mit allen Jockey-Wassern gewaschene Sattelkuenstler motivierte den Anabaa-Sohn zu einem erstaunlichen Speed und machte das Unmoegliche und fuer Deutschland bittere Ende wahr: Precision schob sich noch hauchduenn vorbei. Einen kurzen Kopf Vorteil notierte der Sha Tin-Zielrichter.

Sagenhafte vier Millionen HK-Dollar(rund 560.000 Euro) werden dem Carde Ostermann-Richter Ass ueberwiesen, der sich in so sensationeller Manier auf der Weltbuehne zurueckmeldete.

Eine halbe Laenge hinter Paolini, der enormen Kampfgeist bewies und immer wieder neu anzog, verkaufte sich Dano-Mast mega-teuer vor dem heranfliegenden Sarafan (Besitzer Gary Tanaka haderte mit dem viel zu spaeten Vorstoss von Corey Nakatani), sowie dem Co-Favoriten Eishin Preston, der bei der ziemlich langsamen Fahrt ebenfalls nicht ideale Bedingungen vorfand und spaet anpackte.

Und wo war Grandera, der auf circa 17:10 heruntergewettere Godolphin-Crack und Pferd des Jahres der World Series? Frankie Dettori fand zu keinem Zeitpunkt den hoeheren Gang, musste mit einem enttaeuschenden siebten Platz die letzte einer Reihe von Godolphin-Enttaeuschungen an diesem Nachmittag hinnehmen. Der neuerliche World Series-Gewinn fuer Dettori und Trainer Saeed bin Suroor konnte darueber nur wenig hinwegtaueschen.

Doch trotz der knappen Niederlage hatten die rund 55.000 Zuschauer die beste Karriereleistung von Paolini gesehen. Eine Karriere, die fortgesetzt werden koennte, wie es vor dem Rennen hiess. (Die Stimmen der Beteiligten lesen Sie in einer Extra-News). Der deutsche Galopprennsport hat seinen Star wieder.

Der Sieger Precision zahlte die Sensationsquote von 658:10, Paolini brachte 58 auf Platz. Die Dreierwette kletterte auf 148.503:10. Precision war der Kulminationspunkt eines grossartigen Tages fuer die Hong Kong-Pferde, markierte deren dritten Treffer!

Und er sorgte auch fuer einen unvergesslichen Tag der Besitzer-Familie Devin um das Gestüt Haras du Mesnil: Nach Vase-Sieger Ange Gabriel waren sie auch an Precisions Coup beteiligt, denn die Franzosen haben auch den Cup Gewinner gezogen und schafften somit das noch nie dagewesene Kunstück an einem Tag in zwei International Races den Sieger zu stellen.

Streng nach bisheriger Form war kaum mit ihm zu rechnen gewesen. Doch Trainer David Oughton hatte das Kunststueck fertiggebracht, Precision zum Sieg zu satteln, hatte zuvor im Januar sein letztes Rennen gewonnen.

Deutschland landete dank Paolinis Super-Platzierung im Gewinnsummen-Ranking dieses Tages auf Platz drei hinter Hong Kong und Frankreich.

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