Über Jahre hinweg war das Iffezheimer Zukunftsrennen eine Domäne der Gäste. Die deutschen Pferde konnten machen, was sie wollen. Meist war ein Konkurrent zu stark. Meistens handelte es sich um einen Kandidaten aus dem Quartier des Engländers Mick Channon. Zahlreiche Starts schon in jungen Jahren sind bei diesem Coach mehr die Regel als die Ausnahme. Doch der Erfolg gibt ihm recht.
Sechsmals gewann er die Maurice Lacroix-Trophy bereits, die am Freitag zum 132. Mal die Top-Zweijährigen nach Iffezheim lockt. Das mit 90.000 Euro dotierte Gruppe II-Rennen über 1200 Meter ist schon so etwas wie seine Spezialität.
Bei der Neuauflage am Freitag gibt es viele Parallelen zu früheren Entscheidungen. Das Feld ist zahlenmäßig überschaubar, und auch Mick Channon gibt sich wieder die Ehre. Sein Ajigolo (Ted Durcan) ist ebenfalls von der ganz harten Sorte, musste in seiner ersten Saison schon siebenmal heran.
Mit zwei Treffern, einem dritten Platz auf Listen-Ebene sowie Platz vier in den Norfolk Stakes (Gruppe III) in York bringt er solide Referenzen mit, die wieder für einen Platz ganz weit vorne ausreichen könnten.
Ganz viel Eindruck machte die Hamburger Vorstellung von Electric Beat, dem 22.000-Euro-BBAG-Schnäppchen des Rennstalles Directa bei der Breeze up-Auktion im Frühjahr. Mit enormer Kampfkraft schnappte er im Sierstorpff-Rennen noch zu. Die Form wurde von zwei der platzierten Pferde (Jalta und Sovereign Dancer) aufgewertet, doch stand der Hengst damals auch recht günstig im Gewicht. Andreas Helfenbein schwingt sich nun erstmals auf den Shinko Forest-Sohn, der diesmal Höchstgewicht zu schleppen hat.
In Hamburg landete Canulos klar hinter ihm, verschaffte sich im Dresdener Jugendpreis aber den ersten Zahltag der Karriere. Mit Filip Minarik wird der von Martin Rölke trainierte Hengst dennoch zu den Außenseiterin zählen.
Key to Fortune (Foto, Andrasch Starke) war im Oppenheim-Rennen in Köln die moralische Siegerin, packte nach unglücklichem Rennverlauf zu spät an, landete aber hauchdünn vor Pinot noir, bei dem Trainer Ertürk Kurdu nun auf „Gruppe-Rennen-Spezialist“ Terry Hellier vertraut.
Das Zünglein an der Waage ist der Debutant River Woods (trägt Scheuklappen) mit Eduardo Pedroza, den Andreas Wöhler kaum chancenlos in ein solches Rennen schicken würde. Zehn Rennen sind es geworden, mit dem Coolmore Stud-Baden-Baden-Cup, dem Preis des Murgtals und dem Schwarzwald-Cup locken im Rahmenprogramm drei Hochkaräter, ehe es danach zur Auktion geht.










