Das sind drei Super-Typen: Sieg von Mut & Gerechtigkeit

Unser Foto zeigt drei Gewinner des Turfs. Links Trainer Ralf Suerland, rechts Jockey Yutaka Take und in der Mitte Besitzer und Züchter Dr. Rolf Wilhelms. Jeder von ihnen ist ein Gewinner. Zusammen siegten sie in den Capital Stakes. Zusammen mit der Superstute Proudwings. Für Take ist es nichts Seltenes, von 150.000 Menschen bejubelt zu werden, für die anderen beiden ist das aber gewiss etwas Seltenes. Vielleicht etwas Einmaliges.

„Wenn man bei der Siegerehrung vor dieser Menschenmasse steht, dann haut es einen fast vom Podest. So überwältigend ist dieses Gefühl“, so der Trainer nur wenige Stunden nach dem Rennen am Telefon gegenüber GaloppOnline.de. Der Sieg, er hat am Sonntag den Richtigen getroffen. Nach dem Drama in Deauville war das mit Sicherheit auch ein Sieg der Gerechtigkeit. „Natürlich denkt man auch an das Pech in Deauville. Als ich auf dem Podest stand, kamen so viele Emotionen hoch. Unter anderem auch Gedanken an das Rennen und die Geschichte in Frankreich. Vielleicht war das heute in der Tat auch ein bisschen Gerechtigkeit,“ so der Trainer.

Das war es, Herr Suerland. Ganz sicher. Und nicht nur Sieg der Gerechtigkeit, sondern auch ein Erfolg des Mutes. Mut von Besitzer Dr. Rolf Wilhelms. Denn die Capital Stakes sind nicht wie der Japan Cup oder andere große Rennen ein Einladungsrennen. Hier muß bezahlt werden. Jede Mark, die anfiel musste Wilhelms auf den Tisch legen. In Summe werden, bis sich die Boxen in Tokio öffneten, an die 60.000 Mark zusammen gekommen sein. Für „kleine“ Besitzer auch ein finanzielles Risiko.

„Es freut mich auch wahnsinnig für Herrn Wilhelms. Man darf nicht vergessen, dass er alles selber bezahlt hat und es riskiert hat“, so der Trainer. Riskiert hat es das Team als Erster. Denn Proudwings war der „erste“ Nicht-Japaner, der in den Capital Stakes (sie werden seit 1990 ausgetragen) antrat. „Welcome Proudwings“ machte im Programm 150.000 Menschen darauf aufmerksam.

Der Sieg wurde mit 200.000 Dollar honoriert. Beim aktuellen Dollar-Kurs entspricht das knapp 440.000 Mark. In Deutschland gibt es nur zwei Rennen, bei denen der Gewinner so viel kassiert. Nur im Deutschen Derby oder im Großen Preis von Baden klingelt es in der Kasse öfter. Er hat sich also gelohnt, der Trip nach Tokio. Vor zwei Jahren um diese Zeit stand Proudwings noch im Ausgleich. Ralf Suerland hat Geschichte geschrieben!

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