‚Prince du sable“, titulierte die französische Fachzeitung Paris-Turf, bezeichnete ihn als den „Prinz auf Sand“. Und das kam nicht von ungefähr. Denn der Entwicklung des vierjährigen Night Shift-Sohnes Billy Allen wird man mit dem Wort sensationell nur bedingt gerecht. Sage und schreibe acht Rennen hat der inzwischen bei Fabrice Chappet stationierte Hengst nun hintereinander gewonnen.
Und nun will der in Irland gezogene Braune auch Deutschland erobern, ist unbestritten die Hauptattraktion im Vorfeld des wichtigsten Rennens des Winters am Sonntag auf der Allwetterbahn in Neuss.
Denn die Empfehlung vom 12. Februar von der Cote d´Azur könnte nicht besser sein, in einem Rennen der Serie, einem mit 60.000 Euro dotierten Listen-Rennen, ließ der von Stephane Pasquier gerittete Hengst seinen fünfzehn Konkurrenten nicht den Hauch einer Chance, gewann mit komfortablen zweieinhalb Längen Vorsprung. Im geschlagenen Feld landeten mit Longridge und dem erneut mit von der Partie befindlichen, damals auch an einer äußeren Startnummer gescheiterten Blueberry Forest (Georg Bocskai) auch zwei Pferde aus Deutschland.
Auch beim Auftritt im Grand Prix, der mit 30.000 Euro ausgestattet ist und über 1900 Meter (hundert Meter kürzer als in Cagnes) führt, sitzt Pasquier im Sattel.
Sage und schreibe fünf Kandidaten im elfköpfigen Feld (Negrito und Mitico wurden bei der Starterangabe gestrichen) kommen aus dem Ausland. Der Italiener Olympiakos (Alessandro Muzzi) kommt mit wenig aufregender Form aus Italien. Höher sind sicherlich die Engländer einzuschätzen, gleich drei Pferde kommen von der Insel nach Neuss.
Der Schimmel und Frontrenner Te Quiero aus dem Stall von Gay Kelleway (hat außerdem zwei Starter im Rahmenprogramm) konnte seinen Handicap-Treffer aus Southwell anschließend noch nicht bestätigen. Ein Wiedersehen gibt es mit Lennart Hammer-Hansen, der seine Zelte inzwischen in Skandinavien aufgeschlagen hat.
Brian Meehan, bei uns nicht zuletzt dank des früheren Klassesprinters Tomba noch in bester Erinnerung, schickt den Danehill-Sohn Denver (Dane O´Neill), der seine beiden bisherigen Treffer auf Sand erzielte.
Im Dezember 2003 gewann Salinas noch unter der Regie von Christian von der Recke ein Rennen der Perlenkette in Neuss. Längst wurde der Macanal-Wallach nach England verkauft, hat sich vor allem bei den Schnee-Rennen in St. Moritz ins Gespräch gebracht. Als Fünfter lief der Schützling von Milton Harris auch vor einer Woche im Großen Preis anständig, für den nun John Egan gebucht wurde.
Und wie sehen die Chancen der deutschen Pferde aus? Gar nicht einmal so schlecht, denn neben dem bereits erwähnten Blueberry Forest wagen noch einige andere Kandidaten den Auftritt auf Listen-Ebene. Wie Orfisio (mit dem aktuellen Sand-Jockey-Spitzenreiter Adrie de Vries), der sich in diesem Winter mit wechselndem Erfolg mit Blueberry Forest auseinandersetzte.
Lokale Interessen vertritt mit dem von Horst Steinmetz trainierten Oakboy (Andrasch Starke) ein Ex-Derby-Starter. Mit besonderer Spannung wartet man auf den von Andreas Wöhler vorbereiteten Conrad, der auf Sand im Stechschritt nach oben kletterte. Unter Stalljockey Eduardo Pedroza wird nun natürlich ein riesiger Sprung verlangt.
Wäre Lysander (nun mit Peter Heugl) einmal nicht wegen Fehlgewichts disqualifiziert worden, hätte er ebenfalls nur „Einsen“ auf diesem Untergrund in seinem Rekord.
Last but not least wäre da mit Grantley (Foto, Norman Richter) noch ein weiteres sehr interessantes Pferd aus dem Frankfurter Stall von Heinz Hesse. Der Achtjährige scheint kein bisschen schlechter geworden zu sein als bei seinem Ehrenplatz in dieser Prüfung 2004. Denn trotz fast einjähriger Pause war er beim Comeback in einem Altersgewichtsrennen hier nicht zu stoppen.