Man bezeichnet sie gerne als das „Salz in der Suppe“. Sie kurbeln den Umsatz an, sorgen für ein zusätzliches Interesse der Wetter. Gemeint sind Jackpots. Höhere Summen als gewöhnlich, die in einer bestimmten Wettart zur Verfügung stehen. Am Sonntag offeriert der Neusser Reiter- und Rennverein wieder einen solchen Anreiz.
Denn nachdem kürzlich in Neuss eine Viererwette nicht getroffen wurde, lockt nun im achten Rennen der umfangreichen Zehner-Karte eine zusätzliche Ausschüttung in Höhe von 2872,31 Euro.
Sportlich ragen andere Prüfungen aus dem Hessentor-Angebot heraus. Da wären zum einen zwei Altersgewichtsrennen, die, wie immer in Neuss, hochkarätige Pferde anziehen, und das für kleines Geld (Gesamtrennpreis 3500 Euro). Zunächst gibt sich die schnelle Garde über 1500 Meter die Ehre. Und natürlich sind auf diesem Kurs bestens erprobte Pferde unter Order. Wie Marksman, der mit seiner Trainern Marion Weber die besten Rennen läuft, dies auch in den vergangenen Wochen wieder unter Beweis stellte.
Für den inzwischen bei Werner Hefter in Iffezheim stationierten Peppershot (Foto in früheren Farben, Carolin Lippert) bedeutet die Sandbahn Neuland. Aber einen ehemaligen Winterfavoriten (2001) erlebt man wahrlich nicht oft auf diesem Terrain.
„Erste Chance“ heißt das andere Altersgewichtsrennen, in dem sich ebenfalls sieben Pferde an der Startstelle, der 1900-Meter-Marke, versammeln werden. Und diese Kandidaten sind alles andere als von schlechten Eltern. Zatoof (Peter Braem) tankt wieder Kondition für St. Moritz. Der „Schnee-Hero“ hat sich aber schon zuletzt hier von bester Seite präsentiert. Die Rennen auf dem zugefrorenen Moritz-See sind auch das Ziel des Ebbeslohers Aesop, der nun erstmals die Farben von Harald Kronseder trägt, unter Carolin Lippert seine Top-Dreijährigen-Formen auf Sand übertragen kann.
Ganz reell sind die Empfehlungen von Pure Pleasure (Jean-Pierre Carvalho), einem der Hauptprotagonisten der vergangenen Dirt-Kampagne.
Neben Zatoof rechnet sich der Stall Capricorn auch viel mit Lysander aus, der im Preis der Stadt Neuss (Ausgleich II, 1900 m) unter ganz besonderen Vorzeichen antritt. Bittere Momente erlebten seine zahlreichen Anhänger an Weihnachten, als der Wallach ein ähnliches Rennen zwar gewonnen hatte, dann aber wegen Fehlgewichts disqualifiziert wurde. Eine mysteriöse Angelegenheit, weshalb man nun natürlich auf Wiedergutmachung aus ist, gewissermaßen auf eine „zweite Chance“ hofft. Jean-Pierre Carvalho sitzt diesmal im Sattel.
Sieben Konkurrenten werden es ihm aber nicht leicht machen. Denn u.a. mit Stargate (Henk Grewe), Arctic Dancer (Melanie Sauer), der damals vom Pech Lysanders profitierte, Saint Jean (Filip Minarik), Poker Prince (Sandor Nemeth) und Utopian Bird (Jose Luis Silverio) ist die Gegnerschaft alles andere als von Pappe.