‚Ich hatte die Wahl, ob ich nach München oder nach Düsseldorf gehe, mich letztlich für Düsseldorf entschieden‘, sagte Jean-Pierre Carvalho in den späten Nachmittagsstunden des Sonntag. Und der am Stall von Mario Hofer in Krefeld beschäftigte Reiter lag goldrichtig mit seinem Votum pro Grafenberg. Denn für viele Experten durchaus unerwartet, setzte sich der gebürtige Franzose hier ganz groß in Szene.
Sein Ritt, der dreijährige Medici, ein Unfuwain-Sohn, der seit der BBAG-Jährlingsauktion 2001 im Besitz des aus Rheinau stammenden Rolf Brunner steht, erlebte seine bisherige Sternstunde mit Carvalho. Start-Ziel drückte der Hengst dem Großen Preis der Landeshauptstadt seinen Stempel auf, beherrschte Tempo und Gegner in dem 55.000er zum Düsseldorfer Saisonfinale über die gesamten 1700 Meter.
Mehr als sicher verteidigte Medici seinen Vorteil und bescherte Carvalho (Foto) damit seinen 500. Karrieretreffer. Man hatte sich lange überlegt, welche Taktik man einschlagen sollte, schließlich ganz auf das Galoppiervermögen von Medici gepocht.
‚Ich war dieses Jahr nur selten bei einem Start eines meiner Pferde vor Ort, heute bin ich gekommen‘, freute sich Brunner. Die weitere Route des Siegers ist noch nicht abgesteckt.
Brav lief der zweimal schon hier erfolgreiche Peppercorn (Terry Hellier), doch trotz aller Endgeschwindigkeit war mehr als der Ehrenrang diesmal nicht möglich.
‚Er hätte etwas mehr Tempo benötigt‘, ließ sein Betreuer Uwe Ostmann durchblicken, will ihn noch einmal in einem Gruppe-Rennen in Rom aufbieten. Auf 14:10 war Peppercorn heruntergewettet worden, damit riss auf die Strähne von Besitzer Peter Battel.
Rang drei ging deutlich hinter den beiden Protagonisten an die Stute Larana (Norman Richter) vor Anna Victoria, erst als Fünfter folgte Up and Away.
