Der Mann ist eigentlich den Erfolg gewohnt. Werner Heinz ist einer der bedeutendsten Sportvermarkter dieses Landes. Sven Hannawald, Nick Heidfeld und Henry Maske zählen unter anderem zum Kreis der Sportler, die Heinz betreut. Am Samstag nun aber erreichte Heinz einen Sieg, der ihn besonders freute: seinen bisher wichtigsten Treffer als Galopper-Besitzer.
Die zweijährige Stute Baselga bescherte Werner Heinz diesen Glücksmoment im mit 108.000 Mark dotierten Preis der R+V Versicherung, dem Neusser Auktionsrennen. Start-Ziel, das war auch die an Andreas Boschert ausgegebene Taktik, gelang Baselga in Neuss das Kunststück des Sieges.
Diesen feierte Werner Heinz (unser Foto), persönlich in Neuss vor Ort, auf seine Art. Heinz fiel Gisela Schiergen, Ehefrau des nicht anwesenden Trainers Peter Schiergen, unmittelbar nach dem Zieleinlauf um den Hals, freute sich mächtig über den Sieg. Es war der zweite in der Karriere der Lady. Und er brachte genau den doppelten Betrag, den Heinz seinerseits für Baselga bezahlt hatte. Mit Katalognummer 101 war die Second Set-Tochter im Angebot der Jährlingsauktion in Iffezheim am 2. September 2000. Bei 30.000 Mark fiel der Hammer bei der vom Gestüt Schlenderhan angebotenen Stute. Der Treffer im Neusser Auktionsrennen war nun mit exakt 60.000 Mark Siegpreis eine angesichts des Kaufpreises fürstliche Amortisation. Und die Hoffnung für die Zukunft, die bleibt ja noch.
Für dieses Jahr ist Schluss, ebenso wird die mit Hals-Rückstand auf Platz zwei eingekommene Favoritin Portella. „Wir sind mit dieser Leistung sehr zufrieden“, sagte deren Trainer Andreas Löwe nach dem Rennen, „zumal angesichts des hohen Gewichtes. Weitere Wege dürften Portella noch besser liegen.“ Das meint man auch im Team der Siegerin. Gisela Schiergen sagte nach dem Rennen zu GaloppOnline.de: „Wir hatten schon ein wenig Bedenken wegen der kurzen Distanz. Eigentlich braucht die Stute weitere Strecken. Die Tatktik war dann, dass wir die Startbox Eins nutzen und gleich an die Spitze gehen wollten. Das hat gut geklappt.“ Andreas Boschert war derjenige, der diese Marschroute auf dem Rasen prächtig umsetzte. „Als wir den sehr guten Start hatten, war ich sehr zuversichtlich, dass es klappen würde. Ich hatte unterwegs ein sehr gutes Gefühl. Als Jimmy Quinn mit Portella neben uns auftauchte, hat Baselga richtig gekämpft.“
Boschi putzte also den Noch-Schiergen-Stalljockey Jimmy Quinn weg. Der hätte auch Baselga reiten können, entschied sich aber für Portella, die er schon bei deren Debut-Sieg in Düsseldorf geritten hatte. So sehr er sich auch mühte, an Baselga und dem Kollegen Boschert war kein Vorbeikommen. Platz drei ging im Neusser Auktionsrennen an Globuli unter Andrasch Starke. Sangarra wurde Vierte, damit gab es Platz drei und vier ein Recke-Doppel. Lady Lonsdale, im Vorfeld mit zu den Favoritinnen gerechnet, kam nicht an den Start.
Gegen Baselga, das muss man im Nachhinein wohl so sehen, wäre ein Sieg auch nicht einfach gewesen. Erstaunliche 87:10 zahlte die Siegerin am Toto. 1 Minute, 12 Sekunden und 59 Hundertstel, so die Siegerzeit des Rennens, haben jedenfalls Besitzer Werner Heinz einen tollen Nachmittag beschert.
