‚Ich glaube, Peter, ich muss auch noch einen von Dir im Derby reiten, Du hast soviele Starter‘, flachste Hein Bollow, der einer der ersten Gratulanten war, nachdem Peter Schiergen erneut einen wichtigen Test für das Rennen der Rennen gewonnen hatte. Seine Schützlinge Königstiger, Silent Wind und Bernard hatten die Plätze eins, zwei und vier im Oppenheim-Union-Rennen belegt.
Sicher ist aber eins: Knapp drei Wochen vor dem wichtigsten Ereignis des Jahres im deutschen Galopprennsport ist Peter Schiergen so gut aufgestellt wie kein anderer Kollege im Lande. Und mit Arcadio stand der derzeit bei den Buchmachern in der Pole Position des Wettmarktes rangierende Vierbeiner wenige Meter vom sonntäglichen Geschehen in seinem Stall.
Es war eine stimmige, spannende und faszinierende „Union“, die beinahe mit einer dicken Sensation geendet hätte. Denn bis wenige Zentimeter vor dem Zielpfosten sah es nach dem Sieg von Silent Wind aus. Der Monsun-Sohn, als Fohlen von Georg von Ullmann vom Schweizer Züchter Hubert Hasler erworben, als Tempomacher für Königstiger im Rennen, ließ sich ganz einfach nicht von der Spitze verdrängen.
„Ich glaube, dass ich gewonnen hätte, wenn ich konsequent innen geblieben wäre“, sagte Terry Hellier. Erst mit dem allerletzten Galoppsprung schaffte es der große Kämpfer Königstiger noch. Zur Erleichterung sicher auch der gesamten Schlenderhaner Mannschaft, denn wenn der bis dahin noch ungeschlagene Gruppe-I-Sieger von einem bis dahin noch sieglosen Stallgefährten geschlagen worden wäre, dann wäre man doch ziemlich ratlos gewesen.
Talent hat Silent Wind schon angedeutet, „im Training war er aber immer deutlich hinter Königstiger“, so Jockey Andreas Suborics, dessen Comeback in den Farben von Karin Baronin von Ullmann nicht hätte besser ausfallen können. “Wenn ich verloren hätte, dann würde ich jetzt doch mit einigen Kopfschmerzen in der Jockeystube sitzen“, bekannte er bei der Siegerehrung. Der drehende Schweif, mit dem Silent Wind die gesamte Gerade herunter agierte, war wohl doch etwas irritierend.
Was das Rennen wert ist, das wird die Zukunft zeigen, doch ist Königstiger scheinbar einfach ein Pferd, das nicht leicht oder gar überlegen gewinnen kann.











