Es war schon eine komische Stimmung auf der Hamburger Rennbahn am Sonntag. Nachdem die zwei Ronaldo-Tore die Laune der Besucher ohnehin schon stark getrübt hatten, tanzte auch Petrus nicht nach der Pfeife des Veranstalter, ließ das Programm um den 106. IDEE-Hansa-Preis wieder einmal ins Wasser fallen. Die schon prohezeite Umsatz-Pleite war also nicht abzuwenden.
Am Ende stand ein Minus von 23% (Tagesumsatz von 891.809 Euro) gegenüber dem Vorjahr zu Buche. Bitter für den Hamburger Rennclub. Bitter, aber unter diesen Umständen nicht abwendbar. ‚Wenn Deutschland tatsächlich ins Finale kommt, wäre das tödlich für uns‘, hatte Derby-Macher Günther Gudert schon vor dem Viertelfinaspiel der Völler Jungs gesagt.
Gudert behielt recht, die Konkurrenz der Fußball-WM war in der Tat gewaltig. Denn nach der Niederlage des deutschen Teams kamen viele tausend Besucher weniger zum Darboven-Renntag auf das Horner Hippodrom als an diesem Sonntag üblich, die Rennbahn war fast leerer als an einem Wochenrenntag.
Aber Kopf hoch Hamburg: Es kann nur besser werden. Das werden sich auch die Jockeys denken, denn die Rennen sind derzeit wahre Schlammschlachten wie man unserem Foto (Lennart Hammer-Hansen) entnehmen kann.