Den ersten deutschen Starter gab es am Arc-Tag in ParisLongchamp bereits im zweiten Rennen. Denn mit Deutschlands aktuell bestem Zweijährigen, dem von Jean-Pierre Carvalho trainierten Schlenderhaner Alson, seineszeichens Sieger im Iffezheimer Zukunftsrennen auf Gruppe III-Parkett, hatte man sich gegen einen Start im Preis des Winterfavoriten, und somit für die schwerere Aufgabe im Prix Jean-Luc Lagardere, dem Grand Criterium, entschieden.
In der mit 400.000 Euro dotierten 1600 Meter-Prüfung wurde der Areion-Sohn aus Bergheim von keinem Geringerem als Star-Jockey Frankie Dettori geritten, und hatte es in einem echten Elite-Feld mit sechs Gegnern zu tun. Als 9,7:1-Favorit gestartet, übernahm der deutsche Gast gleich das Kommando, führte vor Aidan O’Briens Armory und dem Wertheimer-Hengst Ecrivain.
In der Zielgeraden ließen die Angriffe der Gegner zwar nicht lange auf sich warten, doch Alson blieb davon zunächst unbeeindruckt. An der 300 Meter-Marke war er noch vorne, 200 Meter vor dem Ziel auch noch. Doch dann kam der von Mickael Barzalona gerittene 2,8:1-Favorit Victor Ludorum an seine Seite, und wurde immer stärker. Gegen den ungeschlagenen Godolphin-Hengst aus dem Stall von Andre Fabre hatte auch Alson kein Mittel mehr, doch Platz zwei, eine dreiviertel Länge hinter dem Sieger, war ihm nicht mehr zu nehmen.
Platz drei ging an Armory vor Ecrivain. Das war gegen einige der besten europäischen Youngster eine bärenstarke Leistung, vor der man den Hut ziehen muss. Nach dieser Form wird der Hengst wohl auch über Winter der beste Vertreter seines Jahrgangs in Deutschland sein. Andre Fabre sagte nach dem Rennen: „Ich bin sehr beeindruckt von Victor Ludorum. Er ist ein einfach zu handhabendes Pferd, zeigt im Training aber nie allzu viel. Er ist ruhig, licht zu reiten, ausgeglichen wie ein wirklich gutes Pferd. Er erinnert mich in seiner Gestalt und von seinem Typ Herr an Mill Reef. Wie es weitergeht müssen wir sehen, Godolphin hat ja wie sie wissen eine ganze Anzahl von wirklich guten Youngstern dieses Jahr. Im Gegensatz zu Earthlight, der bisher seine Schnelligkeit über 1200 Meter gezeigt hat, aber vermutlich auch weiterlaufen kann, wissen wir das von Victor Ludorum jetzt schon. Ich würde am ehesten an eine klassische französische Route für ihn denken mit der Poules d´Essai und dem Jockey Club.“