Nun sind es keine drei Wochen mehr bis zum Rennen des Jahres, dem IDEE 156. Deutschen Derby. Aktuell befinden sich noch 48 Pferde im Aufgebot für das mit 650.000 Euro dotierte Gruppe I-Rennen für die Dreijährigen, das am 6. Juli in Hamburg-Horn gelaufen wird. 16 von ihnen werden im Ausland trainiert. Wir haben uns die Pferde mal angeschaut und eingeschätzt, wer im Derby starten könnte.
Almeric (Andrew Balding): Listensieger im April in Newmarket, sollte danach in die Dante Stakes und den Prix du Jockey Club gehen. In beiden Rennen sah man ihn nicht am Start, was auf Probleme deuten lässt. Ist neben dem Deutschen Derby auch noch für das irische Pendant genannt. Derbystart: Sicher fraglich, aber nicht ausgeschlossen
Aurel (Ralph Beckett): Bei drei Starts zweifacher Sieger, gewann Ende Mai ein Novice Stakes-Rennen in Leicester, gilt als Pferd, das sich in der zweiten Jahreshälfte noch richtig steigern wird, auch er hat noch eine Nennung für das Irish Derby. Derbystart: Selbst wenn man das machen will, dürfte er es mit seiner aktuellen Marke nicht ins Derbyfeld schaffen, sollte es 20 Starter geben.
Convergent (Karl Burke): Dritter in der Chester Vase, hinter den beiden späteren Erstplatzierten des Epsom Derbys, das macht ihn für Hamburg sehr interessant. Startet am Donnerstag oder Freitag während Royal Ascot. Derbystart: Sehr gut vorstellbar, sein Abschneiden in Ascot dürfte darüber entscheiden.
Juwelier (Alessandro u. Giuseppe Botti): Sieger des Japan Racing Association Derby Trials in Baden-Baden. Derbystart: Natürlich schon qualifiziert für das Derby, ob er dort aber auch läuft, bleibt abzuwarten.
Kibris (Joseph O’Brien): Ein Sieg bei vier Starts, wurde am 27. Mai gelegt. Derbystart: Als Wallach unmöglich
Lazy Griff (Charlie Johnston): Wäre bei einem eventuellen Derbystart als Zweiter des Epsom Derbys sicher der Favorit des Rennens. Hat neben dem Deutschen Derby auch noch eine Nennung für das Irish Derby und den Grand Prix de Paris. Eine Entscheidung ist (zumindest offiziell) noch nicht gefallen, die Tendenz ging nach Epsom zumindest aber leicht in Richtung Grand Prix de Paris. Derbystart: Offen, aber nicht unmöglich.
New Ground (Henri-Francois Devin): Vierter aus dem Epsom Derby und in den gleichen Rennen genannt wie Lazy Griff. Der Grand Prix de Paris ist wahrscheinlich sein nächster Start, als Alternative wurde Irland genannt. Derbystart: Wohl eher nicht.
Nightime Dancer (Richard Hannon jr.): War Achter im Epsom Derby, ein Start im Irish Derby macht vermutlich nicht so ganz viel Sinn. Derbystart: Gut möglich, zumal sein Besitzer Stall Perlen auch eine Derby-Vorgeschichte hat (Appel Au Maitre).
Rafale Design (Yann Barberot): Sieger im Prix Hocquart und am gestrigen Sonntag im Prix du Lys, gehört zum Angebot der heutigen London Sale, einer Internet-Auktion, ist für den Grand Prix de Paris genannt. Derbystart: Wohl eher unwahrscheinlich, mit einem solchen Profil logischer Grand Prix de Paris-Kandidat.
Sea The Man (Francis-Henri Graffard): Rechter Bruder von Sea The Moon, Ende Mai unplatziert in einem Maidenrennen in Evreux. Derbystart: Dürfte ausgeschlossen sein.
Stem (Richard Hannon jr.): 9 1/2 Längen-Sieger bei seinem einzigen Start, doch das war im September 2024. Derbystart: Nicht vorstellbar, zumal auch die Marke zur Qualifikation fehlen würde.
Tennesse Stud (Joseph O’Brien): Dritter aus dem Epsom Derby, hat Nennungen für zwei Rennen in Irland in der Woche vor dem Derby. Aktuell Zweiter Favorit im Wettmarkt für das Irish Derby, das wohl eher eine Option ist als Hamburg. Alternativ könnte er auch im Grand Prix de Paris laufen. Derbystart: Wohl eher nicht.
The Sheriff (Tim Donworth): Im Mai knapp geschlagener Zweiter in einem Listenrennen in Toulouse, hat in der nächsten Zeit keine Nennung in Frankreich. Braucht dringend weichen Boden. Derbystart: Durchaus vorstellbar.
Think Giant (Christophe Ferland): Zweiter im Preis des Winterfavoriten, seitdem hat man ihn nicht mehr auf der Bahn gesehen. Derbystart: Soll nach Problemen wieder im Aufbau sein, aber das Derby ist kein Thema.
Zakopane (Jan-Erik Neuroth): Steht im gleichen Besitz wie Nightime Dancer, ungeschlagen in Skandinavien und nach 10 Längen-Sieg in einem Derby-Trial in Jägersro heißer Kandidat für das Schwedische Derby. Ließ die Startmöglichkeiten in den Trials für das Deutsche Derby in Düsseldorf und Köln aus. Das schwedische Derby wird eine Woche nach dem Deutschen Derby gelaufen. Derbystart: Nicht unmöglich, doch könnten wir uns vorstellen, dass man es seitens des Besitzers im „Blauen Band“ mit Nightime Dancer versucht, und ihn in das schwedische Pendant schickt.
Zelker (Miroslav Rulec): Ist noch sieglos, läuft am heutigen Montag in einem Maidenrennen in Compiegne. Derbystart: Kaum vorstellbar.