Es war ein deutscher Auktionsrekord, der am 1. September in Baden-Baden geschrieben wurde. Denn erst bei 820.000 Mark fiel bei Katalog Nummer 199 der Hammer. Dieser Rekord, er scheint nun in sich zusammenzufallen. Mark für Mark. Denn bis jetzt ist kein Pfennig des Kaufpreises für Anna Frid (unser Foto zeigt deren Schwester Agnetha) überwiesen worden. Als Agent zeichnete damals Paul Collins verantwortlich. Auch in anderen Ländern warten Auktionsgesellschaften offenbar noch auf ihr Geld für Pferde, die Collins ersteigert hat.
„Beide Pferde, die Paul Collins in Baden-Baden ersteigert hat, sind bis heute nicht bezahlt worden. Es handelt sich um den Wittekindshofer Tech Eagle und um Anna Frid“, teilte Axel Donnerstag, Geschäftsführer der BBAG, GaloppOnline.de auf Anfrage mit. 900.000 Mark fehlen somit in der Kasse. 80.000 Mark davon in derjenigen des Gestüts Wittekindshof, die anderen 820.000 in derjenigen der Züchterin Erika Huber aus Oberhausen. Nix ist es vorläufig mit dem deutschen Auktionsrekord.
Die BBAG tritt nur als Vermittler zwischen Käufer und Verkäufer aus, wie Donnerstag sagt. „Das Rechtsverhältnis besteht zwischen dem Käufer, also Herrn Collins, und dem Verkäufer. Somit hat auch nur der Verkäufer die Möglichkeit, rechtliche Schritte gegen Herrn Collins einzuleiten“, so Donnerstag. Dieser macht klar, dass die BBAG die Verkäufer in diesem Fall natürlich unterstützen wird.
Und auch für die BBAG droht ein Verlust von 63.000 Mark. Denn von den 900.000 Mark stehen der Auktionsgesellschaft 7 % (6 % vom Käufer und 1% vom Verkäufer) zu. „Um dieses Geld werden wir uns natürlich bemühen. Aber wo nicht zu holen ist, ist nichts zu holen. Das könnte sich somit als schwer erweisen, zumal Herr Collins derzeit auch nicht auffindbar ist“, so Donnerstag weiter. Der deutsche Auktionsrekord droht aktuell zu einem großen Auktionsskandal zu werden.
