Aufgewertetes Finale: Neue Zugnummer beim K?ln-Finale

Unverhofft kommt oft. Zugegeben, das Sprichwort ist schon etwas abgenutzt. Aber es gibt exakt die Situation wider. Denn einige Zeit hatte der Kölner Traditionsrenntag der Karnevalisten auf der Kippe gestanden, war nicht sicher gewesen, ob der finale Renntag der Saison im Weidenpescher Park auch wirklich zustande kommen würde. Doch die Verantwortlichen um Präsident Claas Kleyboldt, Dieter Meinke und Gerd Zimmermann haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, können nun ein mehr als interessantes Halali präsentieren.

Nicht zuletzt auch durch einen zusätzlichen Programmpunkt, denn nach dem witterungsbedingten Abbruch des Renntages am 31. Oktober in Halle bieten die Kölner noch ein Highlight – das 8. Hallesche Auktionsrennen. Unverändert waren alle Kandidaten startberechtigt, die auch auf den Passendorfer Wiesen unter Order standen.

Und außer der Ostmann-Stute Nukleana sind alle anderen wieder mit von der Partie, machen 13 Pferden den „Ortswechsel“ dieses mit 36.000 Euro dotierten Nationalen Listenrennens für Dreijährige. Neu ist allerdings die Distanz, denn in der Domstadt sind 1850 Meter gefordert, also einhundert Meter mehr als in Halle.

Und erneut schielt Trainer Peter Rau auf den Hattrick, versucht nun mit Amoroso, die Prüfung zum dritten Mal hintereinander zu gewinnen. Andre Best (Foto) sitzt im Sattel von Amoroso.

Doch die Konkurrenz steht Schlange. Da wäre zum einen Tiger King, ein ebenfalls kaum schon voll erkannter Auenqueller, der ebenfalls 59 Kilo schultern muss. Die Kombination Uwe Ostmann/Andreas Boschert avancierte 2004 zu einem Dream Team.

Absolutes Formpferd ist sicher Vegano, zumal sein Betreuer Christian von der Recke inzwischen ein Abo auf diese Art von Rennen zu haben scheint, wie noch am vergangenen Sonntag Quadrupa als Gewinnerin in München eindrucksvoll dokumentierte. „Ich habe schon Mumm“, sagt sein Jockey Andreas Suborics.

Die beiden Hoppegartener East Tiger (Alexander Pietsch) und King´s Eagle (Eugen Frank) müssten noch ein wenig zulegen, was auch für Nos Lando (Wladimir Panov) gilt, der in Baden-Baden endlich seine Maidenschaft ablegen konnte. Mit der ein Jahr jüngeren Schwester Quadrupa hat Quirino ein verpflichtendes Vorbild. Unter „Formjockey“ Terry Hellier wird der Wallach nun schnell wieder aufgeboten, nachdem er vor knapp einer Woche im Handicap den schon sicher geglaubten Erfolg buchstäblich erst auf der Ziellinie wieder verlor.

Bleibt von den chancenreichen Pferden noch American Oak (William Mongil), die sich unter der Regie von Peter Schiergen zu einer sehr zuverlässigen Verdienerin gemausert hat. Die Wöhler-Stute Pharida Moheba (Ian Ferguson) könnte von der Form ihres Reiters profitieren, der dem Kölner Publikum von seinem Listen-Doppel am letzten Wochenende noch ein Begriff ist.

Komplettiert wird das Feld von Olivino (Jean-Pierre Carvalho), der im Handicap leichte Schwierigkeiten mit seiner Marke hatte, hier aber durchaus für eines der fünf Platzgelder möglich ist, der noch sieglosen Power Again (Jozef Bojko) und den beiden Jörgensen-Ladies Euro Love (Andreas Göritz) und Campala (Katharina Daniela Werning).

Den Auftakt beim Finale 2004 machen die Zweijährigen, wobei hier der Dai Jin-Bruder Dissney unmittelbar vor einem Treffer stehen dürfte. Aus allen Nähten platzen in den weiteren Rennen die Felder. Zeichen dafür, dass ein großer Bedarf für Grasbahnrennen besteht, zumal sich bald das komplette Geschehen auf die Sandkurse konzentrieren wird.

Im Anschluss an die neun Prüfungen (im Halleschen Auktionsrennen winkt ein Jackpot in der Viererwette in Höhe von 1651,56 Euro) steigt noch ein besonderes Spektakel. Denn 18 Vertreter der Karnevalsgesellschaften kämpfen in ihrem eigenen Rennen um den Sieg. Auf der Bahn wird dafür eigens eine Wettmöglichkeit eingerichtet.

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