Aufgalopp der besten Stute Europas – Und Paita ist dabei!

Eine Woche nach der Entscheidung des Prix du Jockey Clubs geht es auf dem Chantilly-Kurs erneut um klassisches Lorbeer. Im Prix de Diane, seit Jahrzehnten bereits gesponsert von der Nobelmarke Hermes, wird die Frage beantwortet, wer Frankreichs Stutenkönigin ist. Selten zuvor war die Ausgangslage so klar umrissen, wie in diesem Jahr.

Im Grunde genommen kommen für den Erfolg nur zwei Ladies in Frage und alles andere als ein Triumph von Divine Proportions oder Vadawina käme einer Sensation gleich.

Beide gehen mit dem Nimbus der Unbesiegten in diese mit 800.000 Euro dotierte Gruppe-I-Prüfung, die wie das französische Derby über 2100 Meter führt. Siebenmal war Divine Proportions am Start, ebensooft kehrte sie als Siegerin zur Waage zurück.

Und wie die Niarchos-Stute die klassische Poule d’ Essai des Pouliches gewann, war schlichtweg sehenswert. Im gewöhnlichsten Canter ließ die von Pascal Bary trainierte Kingmambo-Tochter ein internationales Feld hinter sich, von Konkurrenz konnte in Longchamp keine Rede sein.

Wie bei allen Starts wird auch im Sonntag der junge Christophe Lemaire der Partner sein. Natürlich gibt es an der Klasse von Divine Proportions nicht das Geringste auszusetzen, nun stellt sich natürlich die Frage, ob Frankreichs aktuelle Lady Nummer eins auch 2100 Meter steht.

Ihr Vater Kingmambo war ein Weltklassemeiler, Divine Proportions Mutter lief über 2400 Meter platziert. An Whipper brachte sie bereits einen Gruppe-I-Sieger auf der Meile. So wird bis zum Sonntag viel Spielraum zur Spekulation bleiben. in den Niarchos-Farben war letztmals 1994 East of the Moon, eine Tochter der großen Miesque und Schwester von Kingmambo, erfolgreich gewesen.

Wesentlich efolgreicher waren im letzten Jahrzehnt die Farben des Aga Khan, dessen Stuten Verveya, Zainta und Daryaba von 1997 bis 1999 einen Hattrick landeten. Natürlich trainiert von Alain de Royer-Dupre, was im Falle von Vadawina, die nach drei Starts noch unbesiegt ist nicht der Fall ist. Sie wird von Andre Fabre trainiert und damit ist auch zugleich schon gesagt, dass die Unfuwain-Tochter aus dem Bestand des vor zwei Jahren verstorbenen Mega-Züchters Jean-Luc Lagardere stammt.

Höhepunkt ihrer Triplette war der souveräne Erfolg im Prix Saint-Alary Ende Mai in Longchamp. In der Gruppe-I-Prüfung ging es bereits über 2000 Meter, am Stehvermögen der Unfuwain-Tochter zweifelt natürlich niemand. Christophe Soumillon sitzt im Sattel, er peilt zwölf Monate nach seinem ersten „Diane“ mit Latice nun auf Vadawina das Doppel an. Andre Fabre sattelte vor zwei Jahren mit Nebrasca Tornado seine letzte Siegerin im Prix de Diane.

Vor zehn Jahren lief die von Andreas Wöhler für das Gestüt Burg Eberstein trainierte Tryphosa als Dritte in diesem Klassiker ein großartiges Rennen. Mit einem ähnlichen Resultat wären auch Paitas Verantwortliche sicherlich sehr zufrieden. Mario Hofer: „Paita hat sehr, sehr gut gearbeitet. Ich habe den Eindruck, dass sie zurzeit so gut wie noch nie in diesem Jahr auf dem Posten ist. Auf Wunsch des Besitzers, der am Sonntag persönlich in Chantilly sein wird, wurde ein japanischer Jockey gebucht.“

Dabei handelt es sich um Norihiro Yokoyama, der im Vorjahr mit 116 Siegen auf Platz fünf der japanischen Jockey-Statistik endete und in dieser Saison aktuell noch eine prominentere Position inne hat. Auch wenn Paita in diesem Jahr vielleicht noch nicht die Erwartungen erfüllte, so sollte man ihren vorjährigen Triumph im Criterium de Saint-Cloud auf höchstem Gruppe-Level ganz sicher nicht vergessen.

Dass die Intikhab-Tochter aus Krefeld Divine Proportions oder Vadawina ein Bein stellen kann, erscheint wie erwähnt ziemlich unwahrscheinlich, was aber auch für alle weiteren Konkurrentinnen gilt. Wildensteins Argentina hatte im „Saint-Alary“ gegen Vadawina nicht den Funken einer Chance, blieb als Zweite aber vor Perfect Hedge, die zuvor im Prix Penelope gegen die Wildenstein-Stute zum Zuge gekommen war.

Beide Ladies zielen somit auf eine Platzierung im Diane. Jean de Roualle, der mit Caerlina bereits diesen Stutenklassiker gewinnen konnte, schickt die nach zwei Starts noch unbesiegte Satwa Queen in diesen Klassiker. Ihr Diane-Ticket löste die Muhtathir-Tochter im Prix Vanteaux auf Gruppe-III-Ebene.

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