Mit mehr als nur einem Auge schielte Trainer Andreas Wöhler am Samstag von Pisa aus nach Dubai. Denn der „Super Saturday“ auf dem Nad Al Sheba-Track gilt als die Generalprobe schlechthin für das Dubai World Cup Meeting. Und bei diesem soll am 29. März schließlich auch Wöhlers Globetrotter Paolini, der Galopper des Jahres 2002, an den Start kommen.
Mit von der Partie war am Samstag auch der Weltmeister Grandera. Erstmals wurde der Fuchs von Trainer Saeed Bin Suroor auf Dirt aufgeboten, sollte in den Sheikh Maktoum bin Rashid Al Maktoum Challenge Round III sein Können auf neuem Untergrund beweisen.
Im Vorfeld war die Marschroute klar: Geht die Nagelprobe gut aus, bedeutet das „grünes Licht“ für das höchstdotierte Rennen der Welt. Geht sie daneben, spannt Godolphin den Grand Lodge-Sohn im Dubai Duty Free gegen Paolini an.
Um kurz nach 22.00 Uhr Dubai-Zeit konnte das Wöhler-Lager dann aufatmen. Grandera siegt, bringt das Gruppe II-Rennen über 2000 Meter unter Godolphin-Stalljockey Frankie Dettori an sich.
„Bei seinem ersten Start im letzten Jahr wurde Paolini nur von Grandera geschlagen. Ich hoffe, dass er in Dubai nun noch einen Platz weiter vorne landet“, hatte sich Andreas Wöhler zur Wochenmitte schon optimistisch gezeigt.
Grund dafür war eine hervorragende 1000 Meter-Arbeit gegen den Fährhofer Sabiango am Dienstagmorgen gewesen. Und Wöhlers Vorhaben, den Duty Free-Thron mit seinem sechsjährigen Parade-Galopper zu besteigen, sollte dieses Mal zumindest nicht Grandera im Wege stehen. Denn der Weltmeister greift nun, wenn Godolphin die Planungen nicht mehr ändert, wohl nach dem World Cup.
„Granderas Sieg war sehr vielversprechend, wenn man bedenkt, dass es sein erstes Rennen auf Sand war. Wir haben nun die Option, im World Cup zu starten, was wahrscheinlich auch sein nächstes Rennen sein wird“, kommentierte Racing-Manager Simon Crisford den Erfolg des Fünfjährigen, der nach 2 Minuten und 2,83 Sekunden perfekt war.
Aber Achtung: Godolphin besitzt auch den aktuellen World Cup Favoriten Moon Ballad, könnte also weiter pokern!
Das Jebel Hatta (Gr. III, 1777 m), General-Probe für das Duty Free, verlief jedoch alles andere als nach dem Geschmack der blauen Godolphin-Flotte. Die Dettori-Wahl High Down wurde Sechster, Naheef Siebter. Am besten machte es noch Sights on Gold (John Carroll, früher bei Dermot Weld in Training) und landete auf dem Ehrenplatz. Der Sieg ging an die südafrikanische Stute Ipi Tombe.
Im weiteren Programm des Renntages gab es dann aber doch noch dreimal den Dettori-Jump zu sehen. Inamorato glänzte bei seinem Aufgalopp für das UAE Derby, Imtiyaz gewann das Burj Nahaar Prestige und Highest zeigte erstmals unter dem Godolphin-Banner sein Können, als er die Generalprobe für das Sheema Classic gewann und in drei Wochen nun damit zum Widersacher von Boreal und Well Made werden wird.
Interessant am Rande: Während sich der Leger-Runner Up Highest sehr gut aus der Affäre zog, floppten die Neuerwerbungen Califet (Arc-Vierter) und Fight Your Corner, landeten auf den Plätzen sieben und fünf, waren aber ohnehin nicht die Wahl von Frankie Dettori gewesen.