Es war wie eigentlich in jedem Jahr. Kaum hat die Gruppesai-son begonnen, sind die Pferde von Andreas Schütz voll da. Der Große Preis der Bremer Wirtschaft (Gruppe III, 65.000 Euro, 2200 Meter) wurde zum totalen Triumph des Weiden-pescher Star-Trainers. Dabei konnte sich Schütz auch schon sehr früh des Sieges im ersten Grupperennen sicher sein.
Fraglich war nur, ob Epalo oder Aolus gewinnen würde. Denn lange hatte es so ausgesehen, als ob der von Norman Richter gerittene Gamshofer, der gleich nach dem Start die Führung übernommen hatte, hinkommen könnte.
Andrasch Starke hatte Aolus lange im hinteren Teil des Feldes gehalten, während der zweite Favorit Simoun hinter Near Honor und der norwegischen Gaststute Final Care unterwegs an vierter Stelle auszumachen war.
Noch an der 200 Meter-Marke hatte Epalo die Spitze, doch dann wurde an der Außenseite der Angriff von Aolus (der Blankenese-Galopper erzielte den vierten Sieg beim fünften Start) immer zwingender und in typischer Manier kam Andrasch Starke zu seinem dritten von vier Tagessiegen.
27:10 gab es am Toto auf Aolus, der im Ziel eineinviertel Längen Vorsprung auf seinen Trainings-gefährten hatte. Platz drei ging zwei Längen zurück an den sich gut verkaufenden Olaso, die Dreierwette zahlte 2142:10.
‚Beide Pferde hatten exzellent gearbeitet. Ich war nach dem Grand Prix-Aufgalopp nicht enttäuscht, das war alles eine Sache der Taktik. Aolus ist ein Pferd mit Potenzial, es war ja heute erst sein fünfter Start. Ich glaube auch, dass Epalo Gruppe-Rennen gewinnen wird. Beide sind noch für den Gerling-Preis genannt‘, gab der Erfolgstrainer nach dem Triumph bekannt.
Für das Champion-Gestüt Karlshof, die Zuchtstätte von Aolus, war es ein sehr erfolgreicher Tag, denn neben dem Schütz-Hengst siegten in Mannheim und München noch zwei weitere Winged Love-Produkte aus der Zucht von Bruno Faust.
Für die Grand Prix Aufgalopp-Siegerin Fleurie Domaine reichte es mit Speed noch zum vierten Platz vor Simoun. Dieser konnte sich in der Geraden nicht entscheidend steigern, sodass er letztlich sogar ohne Geld blieb.
‚Ich habe keine Erklärung‘, war Champion-Trainer Peter Schiergen, dessen weitere Starter Ammonias und Nicaragua auf den Plätzen sieben und neun landeten, nach dem Rennen ziemlich ratlos. Auch Leger-Sieger Liquido konnte nicht in die Entscheidung eingreifen, am Ende blieb ihm der sechste Platz.
Der Umsatz am Tage des ersten von 45 deutschen Grupperennen entsprach nicht den Erwartungen. Da dürfte es für den Kölner Geschäftsführer Benedikt Faßbender auch kein Trost gewesen sein, dass die früher in seinem Besitz stehende Stute Blanchelande ein mit 18.000 Euro dotiertes Rennen in Longchamp gewann.